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St. Gallerin lebt seit 20 Jahren in Kanada: «Wir machten Fehler und lernten daraus»

2024-11-16

Autor: Louis

Vor über 20 Jahren wagte die Familie Stutz aus St. Gallen einen Neuanfang in Kanada und kaufte ein Weingut in Nova Scotia. Der Vater Hanspeter Stutz ließ sich von der Schönheit der Region inspirieren und integrierte seine Kinder Beatrice und Jürg in das Familienunternehmen. Es war kein leichter Weg, sowohl Familie als auch Geschäft unter einen Hut zu bringen.

Beatrice Stutz (53) erinnert sich: «Von Anfang an war mir klar, dass ich nach Kanada gehe – ich wollte einfach ein neues Leben beginnen.» Mit familiärer Unterstützung und vielen Herausforderungen wurde 2000 das Weingut Grand Pré eröffnet, das inzwischen mit einem Restaurant und einem Hotel kombiniert ist.

Zu Beginn hatten sie keine Ahnung, was auf sie zukam. «Wir machten Fehler und lernten daraus. Man sagt, Auswanderer seien wie Entdecker, doch es ist manchmal auch frustrierend», reflektiert Beatrice. Sie gibt zu, dass die Anfangszeit besonders herausfordernd war, insbesondere die Sprachbarriere, die sie jedoch schnell überwinden konnte.

Die Familie Stutz hat nicht nur ihr Geschäft wachsen lassen, sondern auch bedeutende persönliche Veränderungen durchlaufen. Beatrices erste Ehe zerbrach, doch sie fand ihr Glück erneut mit einem kanadischen Koch. Ihre Mutter konnte den Umzug nicht mehr miterleben, was der Familie einen emotionalen Tribut abverlangte.

Nova Scotia, bekannt für seine wunderschöne Natur und seine aufstrebende Weinregion, ist mittlerweile für Beatrice zur Heimat geworden. «Die landschaftliche Vielfalt hier ist atemberaubend – wir sind umgeben vom Meer, Wälder und beeindruckende Berglandschaften.»

Grand Pré Wines wird im kommenden Juni 25 Jahre alt, und Beatrice blickt optimistisch in die Zukunft. «Wir hoffen, dass mehr Schweizer auf den Geschmack kommen und die Region besuchen, besonders mit dem neuen Flugangebot nach Halifax ab Sommer 2025.»

In der Natur findet die Familie nicht nur Inspiration, sondern auch einen Ausgleich zur harten Arbeit im Weingeschäft. Beatrice schwärmt: «Die Möglichkeiten hier sind unbegrenzt; man kann wandern, lokale Meeresfrüchte genießen oder sogar Weißkopfseeadler beobachten.»

Die Herausforderungen des Familienunternehmens haben alle Mitglieder näher zusammengebracht. «Wir leben für das, was wir tun, und jeder hat seinen Platz im Unternehmen gefunden. Es ist nie einfach, aber wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben.»

Ob einer von Beatrices drei Söhnen oder Cäcilias zwei Söhnen in die Fußstapfen ihrer Eltern treten wird, bleibt abzuwarten. Die Entwicklung der Weinregion in Nova Scotia verspricht aber auf jeden Fall eine interessante Zukunft für die kommende Generation.