Sonos beginnt das neue Jahr mit einem Paukenschlag: Nach dem angekündigten Rückzug von CEO Patrick Spence haben nun zwei weitere hochrangige Manager ihre Abgänge verkündet. Laut einem Bericht von The Verge werden Produktchef Maxime Bouvat-Merlin und Chief Commercial Officer Deirdre Findlay in den kommenden Wochen das Unternehmen verlassen.

Interim-CEO Tom Conrad informierte die Belegschaft per E-Mail über den Abschied von Bouvat-Merlin, dessen Position offenbar als überflüssig angesehen wird. Über Findlay hat Conrad in einer separaten Mitteilung berichtet, dass sie aus privaten Gründen umziehen möchte, was allerdings schon lange geplant gewesen sei. Noch hat sie ihre Position jedoch nicht offiziell niedergelegt.

Der Rücktritt von Patrick Spence und die Abgänge der beiden Führungskräfte stehen in direktem Zusammenhang mit der Veröffentlichung einer neuen Sonos-App im Mai letzten Jahres. Viele Nutzer empfanden diese als katastrophal, da sie zahlreiche Bugs aufwies und essentielle Funktionen fehlen ließ. Zahlreiche Beschwerden und der Ärger in der Community führten zu einem massiven Vertrauensverlust in das Unternehmen.

Sonos sah sich gezwungen, monatelang an der Wiedergutmachung zu arbeiten. Zunächst wurden mehrere Forenfragerunden abgehalten, bei denen Mitarbeiter des Unternehmens den Usern Rede und Antwort standen und Verbesserungen versprachen. CEO Patrick Spence präsentierte schließlich einen Sieben-Punkte-Plan, um das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen. Teil dieses Plans war die Einführung strengerer Qualitätskontrollen und die Ernennung eines „Qualitäts-Ombudsmannes“.

Der Rückzug von drei Führungskräften binnen kurzer Zeit wirft Fragen über die Zukunft des Unternehmens auf. Hat Sonos die Kontrolle über seine Produktstrategie verloren? Zudem musste Sonos, wie viele andere Tech-Unternehmen, auch im letzten Jahr zahlreiche Stellen abbauen. Rund 100 Mitarbeiter haben das Unternehmen verlassen müssen, was für viele als weiteres Warnsignal gedeutet wird. Steht Sonos am Rande eines größeren Umbruchs? Die kommenden Wochen könnten entscheidend sein für die Zukunft des Unternehmens.