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So funktioniert das US-Wahlsystem: Swing-States und Wahlleute im Detail

2024-09-21

Am 5. November finden in den USA die mit Spannung erwarteten Präsidentschaftswahlen statt. Aber wusstest du, dass die Wähler in den USA nicht direkt den Präsidenten wählen? Stattdessen tun sie dies durch Wahlleute, die im sogenannten Electoral College abstimmen. Wer sind diese Wahlleute und warum sind in diesem Jahr Swing-States so entscheidend?

In den ehemaligen Umfragen wird ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump prognostiziert. Vor allem in den Swing-States wird die Entscheidung fallen, denn dort könnte jede Stimme den Ausschlag geben.

Wie läuft die Wahl ab?

Jeder Wähler gibt alle vier Jahre seine Stimme für einen Präsidentschaftskandidaten ab, um die Wahlleute seines Bundesstaates zu wählen. Diese Wahlleute wiederum entscheiden, welchen Kandidaten sie im Electoral College unterstützen. In total gibt es 538 Wahlleute, und um die Wahl zu gewinnen, benötigt ein Kandidat die Mehrheit – also mindestens 270 Stimmen.

Das Winner-takes-all-Prinzip

In den meisten Bundesstaaten gilt das „Winner-takes-all“-Prinzip. Dies bedeutet, dass der Kandidat, der die Mehrheit der Stimmen in einem Bundesstaat erhält, alle dortigen Wahlleute für sich beansprucht. Ein Beispiel: Gewinnt Donald Trump in Georgia, erhält er die 16 Wahlleute des Bundesstaates. Dadurch könnte ein Kandidat landesweit mehr Stimmen bekommen, jedoch weniger Wahlleute. Dies geschah zum Beispiel 2016, als Hillary Clinton über drei Millionen Stimmen mehr bekam als Trump, aber trotzdem verlor, weil Trump 77 Wahlleute mehr erhielt.

Verpflichtung der Wahlleute

In 26 Bundesstaaten und Washington D.C. sind die Wahlleute gesetzlich verpflichtet, dem Kandidaten ihrer Partei ihre Stimme zu geben. Allerdings erlaubt es die Gesetzgebung in einigen Bundesstaaten den Wahlmännern, auch einen anderen Kandidaten zu wählen, was jedoch extrem selten passiert, da die Parteien in der Regel loyalen Unterstützern der jeweiligen Kandidaten diese Positionen anvertrauen.

Die Rolle von Swing-States

Swing-States, oder „Battleground States“, sind Bundesstaaten, in denen das Ergebnis der Wahl bis zu den letzten Minuten ungewiss bleibt und somit sehr umkämpft sind. In diesem Jahr fallen Staaten wie Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin in diese Kategorie. In diesen Bundesstaaten konzentrieren sich die Wahlkampagnen, da sie den entscheidenden Unterschied ausmachen können.

Ein Blick auf die Geschichte zeigt, dass Swing-States oft in der Vergangenheit von verschiedenen Parteien gewonnen wurden. Das macht sie zu einem Brennpunkt für strategische Kampagnen. Harris hat aktuell relativ gesicherte 226 Stimmen, während Trump mit 219 Stimmen kalkuliert – die Entscheidung bleibt also spannend.

Falls du die Wahlen in den USA verfolgst, ist es essentiell, die Entwicklungen in diesen Swing-States genau zu beobachten: Denn hier könnte die nächste Präsidentin oder der nächste Präsident gewählt werden. Mach dich bereit für einen Wahlabend voller Überraschungen!