Ein beispielloser GAU ereignete sich zu Beginn des Frühlings. Die Software des SECO, des zuständigen Wirtschaftsamtes in Bern, fiel aus.

Hunderttausende Arbeitslose in der gesamten Schweiz warten verzweifelt auf ihre Zahlungen, während das SECO keine klaren Informationen zu den Gründen dieser Katastrophe liefert. Stattdessen gibt es nur ständige Vertröstungen: "Wir arbeiten daran, wir melden uns wieder."

Auf Anfragen reagierten die Verantwortlichen beim SECO bisher nicht. Allerdings versprach ein Sprecher heute Morgen, sich erneut zu melden, sobald es Neuigkeiten gibt.

Berichten zufolge war das System am Dienstagmittag, den 1. April 2023, wieder funktionsfähig. Die Software trägt den Namen ASAL, mit der die ALV-Kassen die Gelder an die Stellensuchenden überweisen.

Bereits seit Jahren wird ein Upgrade, ASAL 2.0, geplant, dessen Einführung sich jedoch erheblich verzögert hat und die Kosten in die Höhe getrieben hat. Der ehemalige "Direktor für Arbeit" im SECO, Boris Zürcher, hat mittlerweile seine Position aufgegeben und ist an die ETH gewechselt.

Das Desaster rund um ASAL 2.0, jetzt unter dem Namen ASALfutur bekannt, wurde noch nicht bewältigt. Ein wichtiger Teil der geplanten Migration steht immer noch aus, dieser soll allerdings bis Ende 2023 erfolgen.

Wichtig zu betonen ist, dass der aktuelle Crash nichts mit dem neuen ASAL-Programm zu tun hat. Die Banküberweisungen, die ausblieben, laufen bis heute über das veraltete Ursprungssystem, welches seit Jahrzehnten im Einsatz ist.

Die Ursachen des Ausfalls sind bisher unklar – insbesondere da der Zusammenbruch ausgerechnet zu Monatsbeginn, wenn die Auszahlungen normalerweise anlaufen, erfolgte.

Die Situation wirft ernsthafte Fragen über die Effizienz und Sicherheit der IT-Systeme der Schweizer Behörden auf. Experten warnen, dass dieser Vorfall nicht nur die betroffenen Arbeitslosen betrifft, sondern auch das Vertrauen in das gesamte Sozialsystem der Schweiz gefährdet.

Was bedeutet das für die Zukunft der Arbeitslosenversicherung? Werden die geplanten Reformen nun noch weiter verzögert? Und kann dieses Desaster in Zukunft verhindert werden? Die Antworten stehen noch aus.