Schweizer blicken düster in die Zukunft – Ängste durch künstliche Intelligenz verstärkt
2025-01-03
Autor: Louis
In einer alarmierenden Untersuchung haben viele Schweizerinnen und Schweizer eine pessimistische Einstellung gegenüber der Zukunft. Trotz eines Anstiegs des persönlichen Wohlbefindens über die letzten Jahre sind die Sorgen und Ängste tief in der Gesellschaft verankert. Laut dem Hoffnungsbarometer 2025 der Universität St. Gallen glauben über 68 Prozent der Befragten, dass die Entwicklung der künstlichen Intelligenz eine ernsthafte Bedrohung darstellt, die potenziellen Kontrollverlust mit sich bringt.
Kontrast zwischen Zufriedenheit und Zukunftsangst
Obwohl fast die Hälfte der Schweizer mit ihrem persönlichen Leben zufrieden ist – 51 Prozent geben an, eher zufrieden oder sehr zufrieden zu sein – gibt es eine spürbare Kluft zwischen dieser Zufriedenheit und den negativen Zukunftserwartungen. In der Westschweiz sind die Menschen mit 68 Prozent zufriedener als im Tessin, wo nur 48 Prozent von Zufriedenheit berichten.
Wohlbefinden im Aufwärtstrend
Das allgemeine Wohlbefinden hat zugenommen. Rund zwei Drittel der Schweizer melden ein überdurchschnittliches Wohlbefinden, wobei Personen über 50 Jahren tendenziell zufriedener sind als die jüngeren Generationen. Dies könnte auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen sein, einschließlich stabiler Jobs und harmonischer Beziehungen.
Zukunftserwartungen im Keller
Trotz des gestiegenen Wohlbefindens sind die pessimistische Einschätzungen über die Zukunft überwältigend. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind sich einig, dass die Lebensqualität in zwei Jahrzehnten schlechter oder viel schlechter sein wird. Der pessimistische Blick in die Zukunft hebt sich deutlich von der optimistischeren Sichtweise der Menschen in Ländern wie Indien oder Ägypten ab.
Zwei besorgniserregende Zukunftsszenarien
Die Umfrage stellte den Befragten zwei Szenarien vor: ein optimistisches „Flourishing Szenario“, das Fortschritt und Frieden verspricht, und ein „Krisenszenario“, das von Umweltkatastrophen und sozialen Konflikten geprägt ist. Eine überwältigende Mehrheit von 87 Prozent schätzte das Krisenszenario eher als wahrscheinlich ein, nur 22 Prozent glauben an das positive Zukunftsbild.
Klimawandel und Misstrauen
Im Zusammenhang mit dem Klimawandel äußern zwei Drittel der Befragten, dass sie an unsere Fähigkeit, diese Probleme zu lösen, nicht glauben. Ironischerweise sind viele bereit, selbst aktiv zu werden, jedoch glauben 42 Prozent, dass andere Menschen dazu nicht bereit wären. Dies bringt das tief verwurzelte Misstrauen gegenüber den Mitmenschen zum Ausdruck.
Die Rolle der künstlichen Intelligenz
Die Angst vor künstlicher Intelligenz (KI) ist in der Schweiz weit verbreitet. 68 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen KI als gefährlich an, und viele haben Bedenken hinsichtlich einer unethischen Verwendung. Jüngere Generationen, insbesondere die 18- bis 29-Jährigen, empfinden allerdings etwas weniger Skepsis gegenüber KI.
Potenzial von KI
Trotz der überwiegenden Ängste glaubt ein Drittel der Befragten, dass KI ihre Arbeitsprobleme lösen kann. Auf der anderen Seite glauben 59 Prozent, dass der Druck und die Belastung durch KI nicht abnehmen werden. Positiv zu vermerken ist jedoch, dass über 42 Prozent angeben, durch KI neue und interessante Fähigkeiten erlernen zu können. Unter den Befragten gibt es eine Hoffnung auf mehr Kreativität und Innovation durch den Einsatz von KI.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schweizer trotz persönlicher Zufriedenheit von einer besorgniserregenden Zukunftsangst geprägt sind, die durch technologische Entwicklungen wie künstliche Intelligenz zusätzlich verstärkt wird.