
Schweiz lehnt F-35-Kampfjet-Kauf massgeblich ab – Umfrage zeigt Besorgnis über US-Außenpolitik
2025-03-27
Autor: Emma
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Schweizer Bevölkerung dem geplanten Kauf von 36 F-35-Kampfjets aus den USA vehement ablehnend gegenübersteht. Das Projekt, das die veralteten F/A-18- und Tiger-Kampfjets der Schweizer Armee ersetzen soll, wird immer mehr in Frage gestellt. Ursprünglich im Jahr 2020 mit einer knappen Mehrheit von 50,1 Prozent genehmigt, hat sich die öffentliche Meinung angesichts der Veränderungen in der globalen politischen Lage stark gewandelt.
Der Umfrage von watson, die zwischen dem 19. und 23. März in Zusammenarbeit mit dem Sozialforschungsinstitut Demoscope durchgeführt wurde, zufolge lehnen nun 81 Prozent der Teilnehmer den Kauf ab. Dies ist ein deutlicher Anstieg der Skepsis gegenüber dem Projekt, insbesondere unter den Wählern der Grünen, von denen 97 Prozent gegen den Kauf stimmen. Auch 94 Prozent der SP-Wähler und 89 Prozent der Grünliberalen lehnen den F-35 ab.
Die Umfrage zeigt zudem, dass eine überwältigende Mehrheit von 98 Prozent der Befragten der Meinung ist, dass die Schweiz sich sicherheitspolitisch nicht von den USA unter der Führung von Donald Trump abhängig machen sollte. Die Befürworter des F-35-Kaufs argumentieren jedoch, dass ein Verzicht auf den Jet eine Missachtung des Volkswillens darstellen würde.
„Die Rückkehr zu einer europäischen Kooperation in der Luftverteidigung scheint eine vielversprechende Lösung zu sein. 88 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, dass die Schweiz vielmehr mit Europa zusammenarbeiten sollte“, erklärte ein Sprecher von Demoscope.
Besonders bemerkenswert ist, dass fast ein Drittel der Befragten der Ansicht ist, dass sich die Sicherheitslage der Schweiz seit Trumps Amtsantritt verschlechtert hat. Diese Wahrnehmung ist im Kontext der geopolitischen Spannung zwischen den USA und anderen Ländern zu betrachten. Vor allem in der Westschweiz, wo die öffentliche Meinung noch kritischer ist, haben besorgniserregende Entwicklungen in internationalen Beziehungen und militärischen Strategien die Neigung verstärkt, sich von amerikanischen Waffenlieferungen zu distanzieren.
Die Frage bleibt, wie die Schweiz reagieren wird, sollte der Vertrag weiterhin in Frage gestellt werden. Es ist bekannt, dass die Schweiz den Vertrag bis zur Lieferung der Jets jederzeit kündigen kann, allerdings ohne Rückerstattung der bereits gezahlten 700 Millionen Franken. Der Druck zur Überprüfung dieser Art von Rüstungsaufträgen wird angesichts der vorherrschenden globalen Unsicherheiten weiter zunehmen.