
Schweiz als möglicher Friedensgarant für die Ukraine nach dem Krieg: Ein Blick in die Zukunft
2025-09-04
Autor: Mia
Die Koalition der Willigen trifft sich in Paris
Am Mittwoch kam in Paris die sogenannte "Koalition der Willigen" zusammen, um Strategien zur Sicherung des Friedens in der Ukraine nach dem Krieg zu erörtern. Ihr Ziel ist die Entsendung eigener Truppen sowie die Bereitstellung von Sicherheitsgarantien für das angegriffene Land.
Ulrich Schmid: Chancen und Risiken einer Friedensmission
Ulrich Schmid, Professor für Osteuropastudien an der Universität St. Gallen, beleuchtet die Schwierigkeiten, die mit der Entsendung westlicher Soldaten verbunden sind. Die Schweiz könnte, so Schmid, eine Rolle spielen, ähnlich wie im Kosovo, um den Friedensprozess zu unterstützen.
Wie geht es weiter nach dem Krieg?
Die Koalition diskutiert, wie die ukrainische Armee unterstützt werden kann, und stellt die Frage der Truppenentsendung in den Raum. Doch vorsichtige Stimmen, besonders aus dem Élysée-Palast und Berlin, äußern, dass jeder nach seinen Möglichkeiten zur Stabilität beitragen sollte, ohne unbedingt Soldaten zu entsenden.
Realistische Perspektiven für die Truppenentsendung
Schmid macht deutlich, dass das Konzept einer Blauhelmtruppe, die zwischen den Konfliktparteien positioniert wird, auf massive Widerstände stößt. Russische Truppen betrachten alle ausländischen Soldaten als potenzielle Feinde. Länder wie Frankreich und Großbritannien könnten nach einem Waffenstillstand eher bereit sein, ihre Truppen zu entsenden, während Deutschland und Polen zurückhaltender reagieren.
Frankreich und Großbritannien: Militärische Erfahrung und geopolitische Ambitionen
Frankreich und Großbritannien bringen ihre koloniale Militärtradition ins Spiel und zeigen sich bereit, aktiver in die Ukraine einzugreifen. Besonders Frankreich sieht durch den Brexit die Chance, eine Führungsrolle in der EU zu übernehmen und hebt damit auch von internen Problemen ab.
Die deutsche Zurückhaltung: Ein historisches Erbe
Vor dem Hintergrund einer postheroischen Gesellschaft ist die deutsche Zurückhaltung bei militärischen Einsätzen erklärbar. Polen hingegen hat jüngst Waffenlieferungen gestoppt, nicht aus mangelnder Unterstützung, sondern aus Sorge um die eigene Verteidigungsfähigkeit.
Die Rolle der Schweiz im Friedensprozess
Eine vollwertige militärische Teilnahme der Schweiz an einer westlichen Truppenstationierung in der Ukraine ist ausgeschlossen. Doch die Schweiz könnte nach einem Friedensschluss eine wichtige Rolle übernehmen, ähnlich wie zuvor im Kosovo. Mit zunehmendem Engagement könnte die Schweiz, als wohlhabendes Land, einen bemerkenswerten Beitrag zur langfristigen Stabilität in der Ukraine leisten.