
Schwaben: Plesiosaurus-Fossil offenbart faszinierende Entwicklung der Meeresreptilien
2025-04-01
Autor: Emma
Ein außergewöhnlich gut erhaltenes Fossil eines Plesiosaurus liefert spannende neue Erkenntnisse über die langhalsigen Meeressaurier. Eine aktuelle Untersuchung legt nahe, dass sich Plesiosaurier-Arten in den Meeren Europas während des frühen Jura regional unterschiedlich entwickelten. Dies geht aus einer Studie hervor, die von Miguel Marx von der Universität Lund geleitet wurde. Er beschreibt diesen Fund als einen "beispiellosen Blick", der es den Wissenschaftlern erlaubt, das "Verständnis dieser Art und ihres Platzes in der Evolution zu verfeinern".
Das betrachtete Fossil wurde bereits 1940 in Holzmaden, einer Stadt in Schwaben, aus der Posidonienschiefer-Formation geborgen. Ursprünglich sollte das Exemplar der Art Plesiopterys wildi 1970 im Urwelt-Museum Hauff ausgestellt werden, fand sich jedoch im Lager des Museums wieder – bis die Coronapandemie die Aufmerksamkeit auf es lenkte und es somit erneut ins Rampenlicht rückte.
Die Weltmeere wurden einst von Plesiosauriern beherrscht – eine Tatsache, die durch die enorme Vielfalt der Arten belegt ist.
Die Ergebnisse der Studie belegen, dass die Epoche des frühen Jura ein entscheidender Zeitraum für die Evolution der Plesiosaurier war. Die frühen Formen der Meeressaurier diversifizierten sich deutlich, was die Grundlagen für ihre spätere Dominanz in den Ozeanen schuf. Das Auffinden einzigartiger Plesiosaurier-Arten in verschiedenen Regionen Europas bestärkt die Hypothese, dass die frühen Mitglieder dieser Gruppe möglicherweise geografisch eingeschränkt lebten.
"Unsere Forschung stützt die Annahme, dass Plesiosaurier bereits viel früher spezialisierte Anpassungen und unterschiedliche regionale Abstammungslinien entwickelt haben, als wir zuvor angenommen hatten," erklärt Co-Autor Sven Sachs. "Diese Erkenntnisse haben entscheidende Auswirkungen auf unser Verständnis, wie marine Reptilien auf Umweltveränderungen in den Jurameeren reagierten."
Die Studie wurde von einem internationalen Team von Forschenden der Universitäten Lund und Uppsala, des Naturkunde-Museums Bielefeld sowie des Urwelt-Museums Hauff durchgeführt.
Plesiosaurier bevölkerten die Meere von der späten Obertrias bis zum Ende der Kreidezeit und waren bekannt für ihren langen, schmalen Hals und die vier paddelartigen Flossen. Besonders faszinierend ist die Verbindung zwischen diesen urzeitlichen Kreaturen und dem legendären Ungeheuer vom Loch Ness. Obwohl viele von einem Plesiosaurus als möglicher Ursprung des Monsters ausgehen, gelten die Beweise dafür als unzureichend.
Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass weitere fossile Entdeckungen in der Region Schwaben möglicherweise zusätzliche Geheimnisse über die Evolution dieser mysteriösen Meeresbewohner aufdecken werden. Die Wissenschaftler sind gespannt, welche Überraschungen die Schichten des Posidonienschiefers noch bereithalten.