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Geplanter Einspeise-Stopp bedroht Solar-Initiative – Die Konsequenzen für die Energiewende

2025-01-15

Autor: Noah

Die Situation im Überblick

Die Grünen haben bereits 40.000 Unterschriften für ihre Solar-Initiative gesammelt. Diese Initiative zielt darauf ab, auf jedem geeigneten Schweizer Dach eine Solaranlage zu installieren. Das Vorhaben stößt auf breite Unterstützung in der Bevölkerung, und die verbleibenden zwölf Monate zur Unterschriftensammlung bieten eine realistische Chance auf Erfolg.

Allerdings gibt es besorgniserregende Nachrichten: Stromnetzbetreiber planen, die Einspeisung von Solarstrom an Sommertagen zu drosseln. Dies könnte den Ausbau von Solaranlagen erheblich bremsen und die dringend benötigte Energiewende gefährden. Die Netzbetreiber argumentieren, dass ohne diese Maßnahme das Stromnetz im Jahr 2050 mit neun Milliarden Franken in den roten Zahlen stehen könnte. Die Drosselung könnte hingegen die Kosten auf sieben Milliarden senken.

Einspeisestopps: Ein Rückschritt für die Solarenergie?

Die Einspeisestopps könnten nach der Annahme des neuen Stromgesetzes legal sein, und Fachleute, wie der SVP-Energiepolitiker Christian Imark, befürworten diese Maßnahme. Er warnt davor, dass das Stromnetz an sonnigen Sommertagen überlastet wäre und es somit zu technischen Problemen kommen könnte. Der produzierte Solarstrom würde bei einem Einspeisestopp einfach „verpuffen“.

Die entscheidende Frage bleibt jedoch, ob die Besitzer von Solaranlagen für den erzeugten, aber nicht genutzten Strom entschädigt werden sollten. Lisa Mazzone, die Präsidentin der Grünen, betont, dass eine Compensation für diese Produzenten unverzichtbar ist. „Wer in Solarenergie investiert, benötigt Planungssicherheit, sonst riskieren wir eine Stagnation im Solarenergiesektor“, erklärt Mazzone.

Die faire Entschädigung und ihre Bedeutung

Mazzone schlägt vor, dass statt der Produktion die durch die Einspeisung verlorene Leistung entschädigt werden sollte. Der SVP-Politiker Imark warnt jedoch, dass überdimensionierte Solaranlagen nicht rentabel sind und dass niemand durch den Verkauf des Solarstroms wirklich Reichtum erlangt. Preise für eingespeisten Strom sinken kontinuierlich, was die Rentabilität von Solaranlagen in Frage stellt.

Ein Gegenvorschlag zu Albert Röstis Atomplänen

Mazzone sieht in ihrer Solar-Initiative auch eine Antwort auf die Atompläne von Albert Rösti, dem SVP-Umweltminister. Rösti plant einen Gegenvorschlag zur sogenannten „Blackout-Initiative“, der auf eine Aufhebung des bestehenden AKW-Neubauverbots abzielt. Die Grünen-Päsidentin kritisiert diesen Ansatz scharf und bezeichnet ihn als „gefährlich und überteuert“. Mazzone warnt davor, dass Röstis Pläne die Energiewende untergraben könnten.

Eine mögliche Lösung oder neuerlicher Stillstand?

Der Vorstoß, die Solarpflicht auszuweiten, könnte auch eine Lösung für die aktuellen Herausforderungen bieten. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die wichtige Zielmarke von 100.000 Unterschriften erreicht werden kann und ob die Politik bereit ist, sich auf eine umweltfreundliche Zukunft einzulassen. Die Stimmen der Befürworter, die sich für eine stärkere Förderung erneuerbarer Energien einsetzen, werden immer lauter.

Trotz aller Herausforderungen in der Diskussion um die Solar-Initiative gibt es auch positive Aspekte zu vermelden, denn die Zahl der neu installierten Solaranlagen in der Schweiz ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Experten sehen daher großes Potenzial, das ungenutzt bleibt, wenn nicht bald klare Rahmenbedingungen gesetzt werden.