Welt

Schockierendes Unglück: Anhörung zur mysteriösen Implosion des Tauchbootes Titan

2024-09-17

Eine tragische Expedition endete im Juni 2023 mit der implodierenden Tauchboot "Titan" auf dem Weg zum legendären Wrack der "Titanic". Alle fünf Insassen verloren ihr Leben, und die Umstände des Unglücks bleiben bis heute unklar. Die amerikanische Küstenwache offenbarte, dass die Besatzung der "Titan" kurz vor der Tragödie noch die Botschaft "Alles in Ordnung hier" an die Retter an der Oberfläche geschickt hatte. Dieser letzte Kontakt brach abrupt ab, was eine umfangreiche Such- und Rettungsaktion auslöste.

Jetzt, mehr als ein Jahr später, steht eine entscheidende Anhörung in South Carolina an, um die Gründe hinter der Implosion zu ermitteln. Mitarbeiter und Zeugen von Ocean Gate, dem privaten Unternehmen hinter den Tauchgängen zur "Titanic", werden dabei befragt. Der Vorsitzende des Marine Board of Investigation, Jason Neubauer, betonte die Wichtigkeit dieser Anhörung: "Unsere Erkenntnisse könnten zukünftige Tragödien verhindern."

Die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die "Titan" möglicherweise nicht hätte tauchen dürfen. Während der Anhörung kamen ernste Sicherheitsmängel ans Licht: Das Tauchboot war in den Wintermonaten in Neufundland ungeschützt gelagert und extremen Wetterbedingungen ausgesetzt. Zudem war der Rumpf der "Titan" nicht von einer unabhängigen Stelle überprüft worden, was gegen die Sicherheitsstandards verstößt. In der Vergangenheit gab es bereits kritische Anzeichen für technische Probleme: 2021 wurden 70 Mängel festgestellt, gefolgt von 48 weiteren im Jahr 2022.

Schwere Vorwürfe wurden gegen den verstorbenen Mitgründer von Ocean Gate, Stockton Rush, erhoben. Tony Nissen, der Chefingenieur der "Titan", berichtete von Druck seitens Rush, das Tauchboot in Rekordzeit fertigzustellen. Nissen zögerte bereits im Vorfeld und weigerte sich, an Testfahrten teilzunehmen, da er Bedenken hinsichtlich der Sicherheit hatte. Trotz seiner Warnungen hielt Rush an seinem Zeitplan fest und ignorierte vorangegangene Sicherheitsvorfälle, darunter einen Blitzeinschlag im Jahr 2018, der möglicherweise die Struktur des Tauchbootes beeinträchtigt hatte.

Die ehemalige Finanzdirektorin von Ocean Gate, Bonnie Carl, beschrieb während der Anhörung, dass junge Ingenieure ohne jegliche Aufsicht am Tauchboot arbeiteten, was zu massiven Mängeln führte. Auch der technische Leiter David Lochridge hatte bereits 2018 dramatische Sicherheitsprobleme öffentlich gemacht, bevor er entlassen wurde und das Unternehmen verklagte.

In der Zwischenzeit gab die Küstenwache ein erstes Foto der gesunkenen "Titan" bekannt. Das Bild zeigt den Tauchboot-Rumpf am Grund des Nordatlantiks, wobei Teile des Rumpfs vom Rest des Bootes getrennt sind. Die Mythen um das Unglück und die ungewissen Umstände werfen Fragen zum verantwortungsvollen Umgang mit Expeditionen in solch herausfordernden Umgebungen auf. Wird das Schicksal der "Titan" und ihrer Insassen jemals ganz geklärt werden? Die nächste Zeit wird entscheidend sein, um sicherzustellen, dass sich solch tragische Unglücke nicht wiederholen.