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Schengenraum: EU führt neues digitales Einreisesystem ein

2025-03-05

Autor: Sofia

Einführung des Entry-Exit-Systems

Die EU plant ein wegweisendes elektronisches Einreisesystem für den Schengenraum, das die Ein- und Ausreisen von Drittstaatsangehörigen erheblich verbessern soll. Dieses sogenannte Entry-Exit-System (EES) wird biometrische Daten wie Fingerabdrücke und Gesichtsfotos der Reisenden erfassen.

Ziele des Systems

Das Hauptziel des Systems ist es, sogenannte ‚Overstayers‘ zu identifizieren, also Personen, die sich länger als erlaubt im Schengenraum aufhalten, und gleichzeitig Identitätsbetrug zu erschweren.

Zeitplan und Umsetzung

Ursprünglich war die Einführung des EES für November 2022 angedacht, doch aufgrund von Verzögerungen könnte das System nun im nächsten Monat, also Oktober 2023, starten. In Brüssel wird gehofft, dass die Mitgliedstaaten und das Europaparlament die neuen Regelungen bis Ende des Jahres verabschieden werden.

Implementierung in den Schengenstaaten

Das EES wird in allen 29 Schengenstaaten, einschließlich der Schweiz, implementiert. Über dieses IT-System werden automatisch Daten von Reisenden aus Drittstaaten erfasst, sobald sie die Außengrenzen von Schengen überqueren. Besonders interessant ist, dass die Schweiz zwar in das System integriert wird, aber keine Einreisesysteme an der Landgrenze nutzt, da die Grenzkontrollen dort wegfallen. An den Flughäfen Zürich, Basel und Genf wird das EES jedoch Anwendung finden, da dort internationale Flüge von Drittstaaten abgefertigt werden.

Betroffene Reisende und Datenschutz

Betroffen sind vor allem Reisende, die einen Aufenthalt von maximal 90 Tagen im Schengenraum planen. Laut Berichten wird das System genaue Informationen wie Reisepassdaten, das Datum und den Ort der Ein- und Ausreise speichern. Die Einführung des EES soll auch den Austausch zwischen den Grenzbehörden erleichtern. Dies könnte jedoch auch Fragen bezüglich des Datenschutzes und der Privatsphäre aufwerfen, was von vielen Bürgern kritisch gesehen wird. Eine Umfrage zeigt, dass es unterschiedliche Meinungen über die Wichtigkeit der Kontrolle gibt: Einige Menschen befürworten die verbesserten Sicherheitsmaßnahmen, während andere Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes äußern.

Übergangsphase und Herausforderungen

Für die Einführung des neuen Systems ist eine Übergangsphase von etwa sechs Monaten vorgesehen. In dieser Zeit müssen mindestens zehn Prozent der Grenzübertritte elektronisch erfasst werden, gefolgt von einer schrittweisen Einführung, die in den kommenden Monaten weiter ausgebaut werden soll. Mit der Implementierung des EES steht die EU vor einer wichtigen Herausforderung: Es gilt, Sicherheit und Datenschutz in Einklang zu bringen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich dieses System in der Praxis bewährt und welche Reaktionen es bei Reisenden und Bürgern erzeugt. Was halten Sie von dieser Entwicklung?