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SBB spart an der falschen Stelle: Amerikanische Goldruten wuchern ungebremst!

2024-09-25

In Wagenhausen, Kanton Thurgau, sorgt ein Gartenbesitzer für Aufregung: Er lebt direkt am vier Meter hohen Bahndamm der SBB, wo sich die amerikanische Goldrute, ein invasiver Neophyt, ungehindert ausbreitet. Laut Bundesangaben sollte dieser Schädling bekämpft werden, jedoch hat die SBB in diesem Jahr die Mäharbeiten eingestellt, um Kosten zu sparen.

Die Reaktionen auf diese Entscheidung sind gemischt. Während einige Verständnis für die Sparmaßnahmen zeigen, sind andere frustriert. Ein Nachbar bemerkte: „Es ist nicht fair, dass die SBB sich nicht an der Bekämpfung invasiver Arten beteiligt, während der Bund die private Bevölkerung dazu aufruft, aktiv zu werden.“

Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit, dass landwirtschaftliche Betriebe in der Umgebung von der Ausbreitung der Goldruten betroffen sind. Erst kürzlich klagten Bauern in den Medien über Kürzungen bei den Direktzahlungen, weil ihre Felder von Neophyten der SBB betroffen sind.

Gemeinderat Markus Nyffeler hat im Juli persönlich bei der SBB interveniert, doch seine Bemühungen blieben erfolglos. „Es fehlt uns das Verständnis dafür, dass die SBB sich aus ihrer Verantwortung stehlen kann“, sagt er. Die Gemeinde wird vom Kanton aktiv dazu aufgefordert, invasive Pflanzen zu bekämpfen, was durch fehlende Unterstützung seitens der SBB noch komplizierter wird.

Das Kantonsamt für Umwelt weist darauf hin, dass amerikanische Goldruten entweder konsequent ausgerissen oder mindestens zweimal pro Jahr gemäht werden müssen, um einen Erfolg zu erzielen. Doch die Gemeinde Wagenhausen ist aufgrund der strengen Sicherheitsbestimmungen und der hohen Kosten nicht in der Lage, die Bahndämme selbst zu mähen.

Auf die Kritik reagierte ein SBB-Sprecher: „Wir verstehen das Unverständnis“, sagte er. Die SBB bekämpfe invasive Arten nur, wenn diese gesundheitsschädlich oder für den Bahnbetrieb gefährlich seien. In diesem Jahr reiche das Budget allerdings nicht aus, da der Erhalt der Bahninfrastruktur, einschließlich Schienen, Brücken und Signale, kostspieliger geworden sei. Daher wurde das Budget für die Grünpflege um zehn Prozent, etwa vier Millionen Franken, gekürzt.

Es stellt sich die Frage: Was passiert mit der biodiversen Vielfalt, wenn große Unternehmen wie die SBB Verantwortung abgeben? Es ist an der Zeit, die Prioritäten in der Naturpflege zu überdenken und sicherzustellen, dass die Wirtschaftlichkeit nicht auf Kosten der Umwelt geht. Wäre dies die vielzitierte Gier um des Profits willen? Bleiben Sie dran!