
Saisonstart im Beachvolleyball: Tanja Hüberli und Leona Kernen auf dem Weg zur WM?
2025-03-17
Autor: Louis
Nach dem Gewinn der Olympischen Bronzemedaille in Paris und der Auszeichnung als Team des Jahres zusammen mit Nina Brunner bei den Sports Awards, hätte Tanja Hüberli mit ihrer erfolgreichen Beachvolleyball-Karriere theoretisch aufhören können. Doch anstatt eine Pause einzulegen, entschied sie sich, einen neuen Weg zu gehen. Ihre Partnerin Brunner nimmt sich eine Auszeit vom Profisport, da sie im Sommer ihr erstes Kind erwartet.
Hüberli hat nun mit Leona Kernen eine neue Teamkollegin gewonnen. Die beiden Athletinnen zeigten ihre Ambitionen bereits während einer gemeinsamen Vorstellung in einem Heißluftballon im vergangenen Oktober. Ende März wird das Duo seine ersten gemeinsamen Turniere in Mexiko bestreiten, beginnend mit einer Challenge-Veranstaltung in Yucatan, gefolgt von einem prestigeträchtigen Wettbewerb in der höchsten Elite16-Klasse in Quintana Roo. Hüberli beschreibt ihren Neuanfang folgendermaßen: „Ich bin motiviert, weil ich in den letzten 12 Jahren so viel gelernt habe. Es wäre schade gewesen, dieses Wissen nicht mehr nutzen zu können. Es ist schön, etwas an jemanden Jüngeren weiterzugeben.“
Die Erfahrung als Schlüssel zum Erfolg
In Bezug auf Erfahrung hat Hüberli, die 13 Jahre älter als die 19-jährige Kernen ist, die Oberhand. „Der Umgang mit jemand Jüngeren ist in der Persönlichkeitsentwicklung sehr spannend“, sagt Hüberli. Dennoch betont sie, dass Kernen eine reife Persönlichkeit sei, die extrem strukturiert und diszipliniert ist. „Leona bringt eine unbeschwerte Energie mit, die wir gut nutzen können“, fügt Hüberli hinzu.
Als zweifache Europameisterin weiß sie, dass sie ihrer neuen Partnerin viel beibringen kann, doch gleichzeitig betont sie: „Ich bin ihre Partnerin, nicht ihre Trainerin. Unser Ziel ist es, auf dem Feld gleichwertig zu sein, die Beziehung ist keine Lehrer-Schüler-Dynamik.“ Dennoch sind sich beide bewusst, dass der Altersunterschied eine gewisse Hierarchie mit sich bringen kann. „Meine Vorbildfunktion zwingt mich dazu, mich mehr zu kontrollieren. Früher ließ ich meinen Emotionen mehr freien Lauf.“
Neue Herausforderungen und Herkunft
Für Kernen bedeutet die Partnerschaft mit Hüberli, dass viele Dinge neu sind, darunter auch der frühe Beginn der Saison. Die U20-Europameisterin ist voller Vorfreude auf die bevorstehenden Wettkämpfe. Auch ihr Vater, Thomas Hartmann, kennt den Druck des Leistungssports – er spielte einst in der Super League und war Stürmer bei den Young Boys. Kernen selbst möchte sich jedoch keinen Druck machen und meint: „In den ersten Turnieren werden wir sehen, wo wir stehen. Dann schauen wir weiter.“
Das Trainerteam für das neue Duo besteht aus einer Mischung von Experten: Hüberli bringt Trainer Rivo Vesik mit, während Kernen von Mentaltrainer Sandro Stähli unterstützt wird. Der ehemalige Beachvolleyballer Mirco Gerson ist ebenfalls Teil des Teams. Ziel ist es, das Projekt bis Ende des Jahres ambitioniert voranzubringen, mit der WM-Qualifikation im Blick. Und auch der Gedanke an die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles schwebt über dem Projekt. Bald wird Hüberli wissen, ob sich das "Projekt Neuanfang" wirklich gelohnt hat.