Wissenschaft

Das "Totengeläut eines Planeten" – Forschungsteam löst das jahrzehntelange Rätsel des Weltraums

2025-03-10

Autor: Noah

Das Röntgensignal eines weißen Zwergsterns hat die Astronomie über vier Jahrzehnte lang beschäftigt. Nun hat ein Forschungsteam endlich eine Antwort auf dieses mysteriöse Phänomen gefunden.

Einleitung

Mexiko-Stadt – Seit 1980 beobachten Wissenschaftler ein mysteriöses Röntgensignal aus dem Zentrum des Helixnebels. Dieser planetarische Nebel ist das Endstadium eines Sterns, der seine äußeren Gasschichten abgestoßen hat, um einen kleineren weißen Zwergstern zurückzulassen. Das Signal, das von einem weißen Zwerg mit dem Namen WD 2226-210 ausgeht, ist außergewöhnlich, da weiße Zwerge normalerweise nicht in der Lage sind, solch intensive Röntgenstrahlung abzugeben.

Die Lösung des Rätsels

Durch neue Beobachtungen mit den Röntgenteleskopen Chandra und XMM-Newton gelang es den Forschenden, das Rätsel zu entschlüsseln. „Wir glauben, dass dieses Röntgensignal von planetarischen Überresten stammen könnte, die auf den weißen Zwerg gezogen wurden, ähnlich dem Totengeläut eines Planeten, der vom weißen Zwerg im Helixnebel zerstört wurde“, erklärt Sandino Estrada-Dorado von der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko. „Es sieht so aus, als hätten wir endlich die Lösung für ein Rätsel gefunden, das mehr als 40 Jahre alt ist.“

Aktuelle Forschungsergebnisse

Das mysteriöse Röntgensignal vom weißen Zwerg wurde in einer Studie untersucht, die im Fachjournal „The Monthly Notices of the Royal Astronomical Society“ veröffentlicht wird, und bereits online verfügbar ist. Bisher ging die Forschung davon aus, dass der weiße Zwerg von einem Neptun-großen Planeten eng umkreist wird. Die neue Studie deutet jedoch darauf hin, dass es möglicherweise einen Jupiter-ähnlichen Planeten gab, der den Stern noch enger umkreiste.

Der Planet könnte durch gravitative Wechselwirkungen mit anderen Planeten im System immer näher in Richtung des weißen Zwergs gewandert sein, bis er endgültig so nah war, dass er von der Schwerkraft des Z stars zerrissen wurde. „Das Röntgensignal könnte durch die Fragmente des zerstörten Planeten verursacht werden, die auf die Oberfläche des weißen Z stars fallen und durch die dortige Hitze in Röntgenstrahlung leuchten“, erklärt Co-Autor Martin Guerrero vom Institut für Astrophysik in Andalusien.

Eine entscheidende Entdeckung

„Wenn sich unsere Hypothese bestätigt, wäre dies das erste Mal, dass ein Planet in einem planetarischen Nebel von seinem Zentralstern zerstört wurde“, ergänzt der Forscher. Die Messungen der Röntgenteleskope ROSAT, Chandra und XMM-Newton zeigen, dass das Röntgensignal des weißen Zwergs zwischen 1992 und 2002 relativ konstant blieb, jedoch etwa alle 2,9 Stunden kleine, regelmäßige Schwankungen aufwies – ein Indiz dafür, dass die Überreste des Planeten sehr nah am weißen Zwerg waren.

Zukunft der Planetenforschung

Es gibt bisher zwei weitere weiße Zwerge, die ein ähnliches Röntgenverhalten zeigen, jedoch nicht im Inneren eines planetarischen Nebels liegen. „Es ist wichtig, mehr von diesen Systemen zu identifizieren, da sie uns wertvolle Informationen über das Überleben oder die Zerstörung von Planeten um Sterne wie die Sonne liefern könnten, wenn diese ein hohes Alter erreichen“, erklärt Mitautor Jesús Toala. Diese Erkenntnisse könnten nicht nur unser Verständnis von Planetensystemen erweitern, sondern auch wichtige Aufschlüsse über die Zukunft unserer eigenen Erde geben.