
Roche streicht globale Diversitätsziele – Ein neuer Trend unter Schweizer Konzernen?
2025-03-19
Autor: Luca
In einem schockierenden Schritt hat der Pharmagigant Roche seine globalen Diversitätsziele aufgegeben, was ihm den Weg ebnet, einem Trend zu folgen, den bereits Novartis und UBS eingeschlagen haben. Das Unternehmen aus Basel reagiert damit auf neue US-Vorschriften, die die Förderung von Diversität in verschiedenen Unternehmensstrukturen infrage stellen.
Roche hatte zunächst ehrgeizige Ziele in Bezug auf Diversität: Eine Frauenquote von nahezu 38 Prozent in Führungspositionen sowie eine Beschäftigungsquote von fast 19 Prozent für ethnische Minderheiten sollten erreicht werden. Überraschenderweise hat das Unternehmen diese Werte im letzten Jahr fast erreicht, doch nun wurden sie gestrichen.
Laut einem internen Memo, das der Nachrichtenagentur AWP vorliegt, werden auch die Zuständigkeiten der Chief Diversity Offices in den USA und in der Schweiz neu aufgeteilt. Die Entscheidung, diese Zielsetzungen abzulehnen, wird mit den neuen amerikanischen Exekutivverordnungen zu Diversität, Chancengleichheit und Inklusion begründet. Eine Konzernsprecherin äußerte sich dazu: „Vor dem Hintergrund der aktuellen rechtlichen Vorgaben haben wir unsere Arbeitspraktiken auf globaler sowie US-amerikanischer Ebene überdacht und angepasst.“
Trotz der Streichung der Diversitätsziele betont Roche, dass das Unternehmen weiterhin einem inklusiven Arbeitsumfeld verpflichtet bleibt, in dem Vielfalt gefördert wird und alle Mitarbeiter sich zugehörig fühlen können. Diese Aussage könnte die Bedenken von Arbeitnehmern und Aktivisten besänftigen, die sich um das Engagement des Unternehmens für soziale Gerechtigkeit sorgen.
Es ist nicht zu übersehen, dass die politischen Veränderungen unter der Trump-Administration einen enormen Einfluss auf Diversitätsprogramme in den USA haben. Der ehemalige Präsident setzte eine Reihe von Maßnahmen in Kraft, die gegen die Förderung von Vielfalt in öffentlichen und privaten Sektoren gerichtet sind. Viele Unternehmen, einschließlich internationer Firmen mit starker Präsenz in den USA, haben ihre Diversitätsinitiativen unter Druck entweder stark reduziert oder komplett eingestellt.
Der Rückzug von Roche und anderen Schweizer Konzernen wirft Fragen auf über die zukünftige Ausrichtung der Unternehmenspolitik in Bezug auf Diversität und Gleichstellung. Wird dies zum neuen Standard für Unternehmen, die in den USA tätig sind? Und wie wird sich dies auf die globale Wahrnehmung von Schweizer Unternehmen auswirken? Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, ob die Schweiz weiterhin als Vorreiter in der Unternehmensverantwortung angesehen wird oder ob sie sich einem konformistischen Trend anpasst.