
Riesenzellarteriitis: Antikoagulation als Schutz vor Sehverlust?
2025-04-03
Autor: Laura
Die Riesenzellarteriitis (RZA) ist eine ernsthafte Erkrankung, die oft ältere Menschen betrifft. Sowohl das Alter als auch vorliegende Hypertonie erhöhen signifikant das Risiko für Sehverlust oder Schlaganfall. Eine neue britische Studie zeigt vielversprechende Ergebnisse zur Antikoagulationstherapie - sie scheint einen schützenden Effekt gegenüber ischämischen Komplikationen zu haben.
In der Studie wurden 1.946 Betroffene mit einem medianen Alter von 71 Jahren untersucht. Auffällig war, dass 17 % der Patienten bei der ersten Vorstellung bereits kraniale ischämische Komplikationen aufwiesen. Zudem hatten knapp 60 % vorübergehende kranielle Symptome, und mehr als 12 % litten unter extrakranialen ischämischen Manifestationen.
Die multivariable Analyse ergab, dass eine Antikoagulation (Odds Ratio, OR, 0,21) die stärkste protective Wirkung hatte, gefolgt von dem Alter (OR 1,6 für Personen über 80 Jahre im Vergleich zu unter 60-Jährigen). Das Team um Dr. Natalie Chaddock von der University of Leeds betont, dass das Alter und bestehende Hypertonie in sensitiven Analysen ebenfalls mit dem Risiko für Komplikationen assoziiert waren (OR 1,35).
Darüber hinaus befassten sich die Forscher auch mit genetischen Faktoren. Der polygenetische Risiko-Score für transitorische ischämische Attacken (TIA) deutet auf verschiedene genetische Loci hin, die mit Immun- und Gerinnungsprozessen in Verbindung stehen. Diese Erkenntnisse könnten eine maßgebliche Rolle dabei spielen, die Behandlung von RZA-Patienten in Zukunft zu verbessern.
Ob eine Antikoagulationstherapie, zusammen mit Glukokortikoiden, in der klinischen Praxis tatsächlich Vorteile bringt, muss durch weitere Studien bestätigt werden. In der Zwischenzeit bleibt die Forschung zu diesem Thema von größter Bedeutung, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen und schwerwiegende Komplikationen zu verhindern.