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UBS im freien Fall – Was hat das für Folgen für die Bankenlandschaft?

2025-04-07

Autor: Mia

Die UBS hat sich vom klaren Führer im Schweizer Bankensektor zu einem Sorgenkind gewandelt. Während sie vor Kurzem noch als stabil galt, sieht die Lage nun düster aus. Im aktuellen Marktumfeld hat die Aktie mehr verloren als viele ihrer Konkurrenten.

Am Freitagabend notierte die UBS-Aktie bei nur noch 23,26 Franken, nach einem Höchststand von über 32 Franken vor wenigen Wochen. Dieser dramatische Rückgang ist alarmierend, zumal die Aktie jetzt sogar unter dem Wert von vor einem Jahr liegt, als die Bank durch den überraschenden Kauf der Credit Suisse noch Aufwind verspürte.

Die Verantwortlichen bei UBS machen externe Faktoren für ihre Misere verantwortlich. Die hohen Eigenkapitalanforderungen der Politik könnten die Aktienkurse belasten, und die Unsicherheit rund um geopolitische Situationen wie die Handelszölle unter der Trump-Administration trägt weiter zu den Problemen der Bank bei.

Doch die wahre Ursache könnte tiefer liegen. Trotz der Chancen, die sich durch die Übernahme der Credit Suisse boten, hat das Management versagt, diese Vorteile klug zu nutzen. Anstatt agiles Handeln zu zeigen, ist die Bank träge und ineffizient geworden. Wichtige Mitarbeiter verlassen das Unternehmen, und der Kundenservice leidet erheblich.

Das Kosten-Einnahmen-Verhältnis im Wealth Management zeigt ebenfalls, dass die Bank mit rund 85 Prozent einen alarmierenden Anteil ihrer Erträge für Kosten ausgibt. Dies ist ein klarer Indikator dafür, dass das Management seiner wichtigsten Aufgabe nicht nachkommt: die Bank profitabel zu führen und auf Kurs zu halten.

Bislang wurden bereits über 10.000 Stellen abgebaut. Experten sehen jedoch die Notwendigkeit, noch tiefere Einschnitte vorzunehmen, um eine nachhaltige Kontrolle über die Kosten zu gewinnen. CEO Sergio Ermotti scheint zwar das Problem zu erkennen, zögert jedoch, als strenger Sanierer der Bank in die Geschichte einzugehen.

Die Rückkehr der Mitarbeiter ins Büro könnte auch auf eine bevorstehende größere Entlassungswelle hindeuten, während die UBS weiterhin mit sinkenden Marktwerten kämpft. Von ursprünglich über 100 Milliarden Franken ist die Bewertung auf etwa 70 Milliarden gesunken – ein besorgniserregendes Zeichen für die führende Großbank in Kontinentaleuropa.

Die bevorstehenden Börsentage könnten weitere Schwierigkeiten für die UBS vorhersagen. Ermotti hat durch seine ständigen Auseinandersetzungen mit der Politik wertvolle Zeit verloren und könnte die Dynamik nur schwer zurückgewinnen. Ohne die Unterstützung des Staates bei der Rettung der Credit Suisse wäre sein Schicksal möglicherweise ganz anders verlaufen.

Die Herausforderung für die UBS ist nun klar: Es gilt, nicht nur das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen, sondern auch die interne Stabilität und Effizienz zu erhöhen, um nicht völlig den Anschluss in der zunehmend wettbewerbsorientierten Bankenlandschaft zu verlieren.