Gesundheit

Revolutionäre Krebsimpfung von Moderna: Ein neuer Hoffnungsträger in der Medizin

2025-01-20

Autor: Alina

Einführung

Der US-Konzern Moderna hat eine bahnbrechende Entwicklung angekündigt: eine Impfung gegen Krebs. Durch die Erfolge der Corona-Impfung hat das Unternehmen bereits global großen Ruhm erlangt und plant nun, das gleiche mRNA-Verfahren zur Bekämpfung einer der größten Herausforderungen der Menschheit einzusetzen: Krebs. In diesem Jahr wird ein solcher Impfstoff auf den Markt kommen, und Experten sprechen von einem Wendepunkt in der Medizin.

In Deutschland beziehen sich Schätzungen zufolge circa 500.000 Neu-Diagnosen pro Jahr auf Krebs. Die innovativen Ansätze der Immuntherapie bieten jetzt neue Hoffnung für Betroffene.

Ein ganz neuer Ansatz für das Immunsystem

Im Gespräch mit Modenas General Manager Andreas Pollner wird deutlich, dass mRNA keine herkömmlichen Medikamente sind: "mRNA funktioniert wie eine Bauanleitung für den Körper. Diese Anleitung wird in die Zellen transportiert, die dann entsprechende Moleküle produzieren, um verschiedene Krankheiten zu bekämpfen, sei es Krebs, Infektionen oder andere Erkrankungen."

Moderna beabsichtigt zunächst, einen Impfstoff gegen Melanom, eine besonders aggressive Form von Hautkrebs, in Zusammenarbeit mit dem Pharmakonzern MSD zu entwickeln. Das Forschungsfeld ist die sogenannte individualisierte Neoantigentherapie. Doch wie genau funktioniert das?

Aktivierung des Immunsystems als Schlüssel

Katja Silberbach, Director Medical Affairs bei MSD, erklärt: "Krebs entsteht durch Veränderungen in den Genen gesunder Zellen, die unkontrollierte Teilung und das Eindringen in gesundes Gewebe nach sich ziehen. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal sind die Neoantigene, spezielle Proteine, die auf Krebszellen vorhanden sind und von Patient zu Patient variieren können."

Um diese Antigene zu identifizieren, werden Tumor- und Blutzellen des Patienten untersucht, um eine personalisierte DNA-Signatur zu erstellen. Ziel ist es, das Immunsystem dazu zu bringen, die Krebszellen als Eindringlinge zu erkennen und anzugreifen.

Überzeugende Ergebnisse in Studien

Die neue individualisierte Therapie basiert auf dem Prinzip der mRNA-Technologie. Dabei wird das Immunsystem auf gezielte Weise aktiviert, indem es Teile der genetischen Information präsentiert bekommt. Dieser Ansatz ist vergleichbar mit der Corona-Impfung, was dazu führt, dass die Therapie oft als Krebsimpfstoff bezeichnet wird.

Silberbach ergänzt: "Das Ziel dieser Therapie ist es, das körpereigene Immunsystem so zu aktivieren, dass es eine auf die Neoantigene zugeschnittene Reaktion gegen Krebszellen generiert, was letztlich das Rückfallrisiko senkt." Unterstützend wird auch ein spezifischer Antikörper eingesetzt.

Erste Erfolge im klinischen Testing

Bereits im Sommer 2024 präsentierte Moderna vielversprechende Ergebnisse aus einer Phase-II-Studie mit mehr als 150 Patienten, die an Hautkrebs litten. Nach einem dreijährigen Beobachtungszeitraum verringerte sich das Risiko für einen Rückfall um 49 Prozent, während das Metastasierungsrisiko sogar um 62 Prozent gesenkt werden konnte. Der Impfstoff befindet sich mittlerweile in der entscheidenden Phase-III-Studie, die internationale und großangelegte Tests umfasst.

Zukunftsausblick: Personalisierte Impfstoffe bis 2030

Die individualisierte Therapie zeigt, dass die Maßnahme stark auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten zugeschnitten ist. Zunächst wird der Hautkrebs-Impfstoff verfügbar sein, und Moderna strebt ein beschleunigtes Zulassungsverfahren an, möglicherweise noch in diesem Jahr. Zudem wird bereits an der Anwendung dieser Therapie gegen Lungenkrebs geforscht. Bis zum Ende des Jahrzehnts plant Moderna, auch personalisierte Impfstoffe gegen Herz-Kreislauf- und Autoimmunerkrankungen anzubieten.

Doch die Ambitionen von Moderna gehen weit darüber hinaus. Pollner betont: "Wir entwickeln derzeit Impfstoffe und Therapeutika in Bereichen wie Infektionskrankheiten, Immun-Onkologie und seltenen Erkrankungen. Im August des letzten Jahres wurde unser zweiter mRNA-Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) zugelassen. Außerdem forschen wir an Kombinationsimpfstoffen, die Schutz vor gleich mehreren Virusinfektionen mit einer einzigen Impfung bieten können."