Am Sonntag um 7.30 Uhr beginnt eine sechswöchige Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. Diese Vereinbarung zielt darauf ab, die Situation für die Zivilbevölkerung zu verbessern und humanitäre Hilfe zu leisten.

Während der Waffenruhe ist ein Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Häftlinge geplant. Insgesamt sollen 33 der 98 nach wie vor im Gazastreifen befindlichen israelischen Geiseln gegen 1904 in Haft befindliche Palästinenser getauscht werden. Einige dieser Geiseln haben zudem die deutsche Staatsbürgerschaft. Israelische Quellen berichten, dass 34 der entführten Personen vermutlich nicht mehr leben.

Die erste Freilassung von Geiseln ist für Sonntag um 15 Uhr vorgesehen; drei Zivilistinnen sollen zunächst befreit werden. Gleichzeitig sollen auch rund 90 palästinensische Häftlinge freigelassen und in die Gebiete Gaza oder Westjordanland gebracht werden.

Die ausgesetzten Geiseln werden in Aufnahmezentren, die von der israelischen Armee in Grenznähe eingerichtet wurden, betreut. Dort erhalten sie erste medizinische Hilfe und werden anschließend für längere Behandlungen in Krankenhäuser gebracht, wo sie auch mit ihren Familien wiedervereint werden.

Besonders kritisch ist die Lebensmittelversorgung für die mehr als zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens, von denen schockierende 90 Prozent laut UN-Angaben unter Hunger leiden. Die israelische Armee soll sich aus den städtischen Gebieten zurückziehen, um diese humanitären Maßnahmen zu unterstützen. UN-Generalsekretär António Guterres äußerte allerdings, dass die Verteilung der Hilfe schwierig sein wird, da kriminelle Banden Konvois plündern könnten.

Die Komplexität dieser Situation bleibt hoch, da die israelische Regierung deutlich machte, dass sie im Falle eines Scheiterns der Vereinbarungen die Kampfhandlungen erneut aufnehmen werde. Premierminister Benjamin Netanyahu betonte, dass die militärischen Ziele Israels weiterhin bestehen, darunter die Zerschlagung der Hamas.

Die kommenden Verhandlungen in der zweiten und dritten Phase dieser Vereinbarung, die darauf abzielten, ein dauerhaftes Ende der Feindseligkeiten zu erreichen, sollen am 16. Tag der Waffenruhe beginnen. Während dieser Zeit wird auch erwartet, dass die USA Israel in der Aufrechterhaltung ihrer militärischen Strategien unterstützen könnten, sollte der Frieden scheitern.

Inmitten all dieser Entwicklungen bleibt die Frage offen: Können die Verhandlungen wirklich das Ende des Konflikts bringen und eine neue Ära des Friedens einläuten? Die weitere Entwicklung wird genau beobachtet, sowohl im Nahen Osten als auch international.