
Revolutionäre Entdeckungen: Epigenetik und ihre Rolle bei Depressionen
2025-09-17
Autor: Leonardo
Ein Blick in die DNA: Methylierungen und ihre Bedeutung
Die Welt der Epigenetik entfaltet sich spannend: Chemische Veränderungen der DNA, insbesondere die Methylierungen, stehen im Fokus aktueller Forschungen zur Depression. In einer bahnbrechenden Meta-Analyse, die Daten von über 26.000 Probanden betrachtet, wurden faszinierende Erkenntnisse über ein spezifisches epigenetisches Muster gewonnen, das jenen Patienten gemein ist, die unter Depressionen leiden.
Forschung auf höchstem Niveau
Die Daten stammen von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am LMU Klinikum, unter der Leitung von Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne. Unterstützt von einem Team, zu dem auch Dr. Ellen Greimel und Dr. Aline Scherff gehören, bringen diese Experten die Zusammenarbeit zwischen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und dem Max-Planck-Institut für Psychiatrie zu neuen Höhen.
Kritische Gene entlarvt
Die Forschungsergebnisse identifizieren 15 Schlüsselstellen in der DNA, deren Methylierung signifikant mit Depressionen korreliert ist. Interessanterweise betreffen diese genetischen Marker auch Gene, die mit Autoimmunerkrankungen in Verbindung stehen, wie etwa rheumatoide Arthritis. "Diese Verbindung weist auf die zentrale Rolle des Immunsystems bei der Entstehung von Depressionen hin," erklärt Aline Scherff.
BMI und epigenetische Einflüsse
Überraschend ist auch die Beziehung zwischen dem Methylierungsmuster und dem Body-Mass-Index (BMI). Ein höherer BMI kann auf einen ungünstigen Gesundheitszustand hinweisen, der nicht nur Risikofaktoren für körperliche Krankheiten, sondern auch speziell für die Entstehung von Depressionen verstärken kann. Die Datenanalyse deutet darauf hin, dass Methylierung möglicherweise sogar ursächlich zur Entstehung von Depressionen beiträgt, obwohl dies in weiteren Studien verifiziert werden muss.
Depression: Ein komplexes Zusammenspiel
Die Forschung bestätigt, dass Depressionen multifaktoriell bedingt sind. Stressfaktoren, genetische Veranlagung und psychosoziale Belastungen spielen eine entscheidende Rolle. Die Epigenetik könnte erklären, wie genetische Anlagen in Kombination mit Umweltfaktoren das Risiko für Depressionen erhöhen.
Zukunftsausblick: Personalisierte Therapieansätze
Ellen Greimel betont, dass die Untersuchung der DNA-Methylierung langfristig die Risiken individueller Depressionen präziser erfassen könnte. Dies könnte den Weg für personalisierte Therapieansätze ebnen und umfangreiche Fortschritte im Verständnis und in der Behandlung von Depressionen ermöglichen.