Gesundheit

Revolutionäre Entdeckung: Serinarme Ernährung als Schlüssel zur Behandlung von Glioblastomen

2025-09-15

Autor: Simon

Glioblastome: Die unsichtbaren Killer im Gehirn

Glioblastome gehören zu den bösartigsten primären Hirntumoren und stellen eine der größten Herausforderungen in der Onkologie dar. Mit einer Inzidenz von weltweit 0,59 bis 5 pro 100.000 Einwohner pro Jahr ist die Diagnostik oft ein Schlag ins Gesicht. Trotz modernster Therapien wie Operation, Strahlen- und Chemotherapie überleben die Betroffenen im Durchschnitt nur ein bis zwei Jahre. Die Hauptgründe? Das infiltrative Wachstum der Tumoren, ihre Resistenz gegen Therapien und die geheimnisvolle Blut-Hirn-Schranke.

Die bahnbrechende Studie der University of Michigan

Eine neue, wegweisende Studie von Forschern der University of Michigan, veröffentlicht in 'Nature', untersucht den Glukosemetabolismus in gesundem Gehirngewebe im Vergleich zu Glioblastomen. Ziel war es, die Art und Weise zu beleuchten, wie Tumorzellen Glukose umprogrammieren, um ihren unstillbaren Hunger nach Wachstum und Invasion zu stillen.

Durch die Infusion von 13C-markierter Glukose bei Patienten und Tiermodellen konnten die Wissenschaftler erstmals den metabolischen Fluss im Gliom und im Kortex direkt messen. Die Ergebnisse sind verblüffend!

Wie Glioblastome Glukose ausnutzen: Ein gefährlicher Trick

Während gesundes Hirngewebe Glukose für die Energieproduktion und Synthese von Neurotransmittern nutzt, wird dieser Prozess bei Glioblastomen gestoppt. Stattdessen zapfen diese aggressiven Tumoren Glukose vor allem für die Herstellung von Nukleotiden an – und sie bedienen sich dabei auch an zusätzlichen Aminosäuren wie Serin.

Andrew Scott, Postdoktorand an der University of Michigan, beschreibt diesen metabolischen Umstieg als "eine Art Gabelung des Stoffwechsels". Er erklärt: "Das gesunde Gehirn verwendet Zucker, um Energie zu erzeugen und Denkstoffe herzustellen, während Tumoren Zucker umleiten, um Materialien für ihren eigenen Krebsfortschritt zu produzieren."

Die geheime Schwachstelle: Serin als neues Ziel in der Krebsbehandlung

Besonders auffällig ist die Abhängigkeit der Glioblastome von Serin: Während normales Gehirngewebe einen Großteil seiner Serinvorräte aus Glukose produziertes, saugen sich Glioblastome direkt mit Serin aus dem Blut voll. Dies eröffnet faszinierende neue Therapieansätze. In Mausmodellen verlangsamt eine serin- und glycinreduzierte Diät das Tumorwachstum und steigert die Wirkung von Strahlen- und Chemotherapie erheblich.

Die Bedeutung von Serin: Ein Durchbruch in der Krebstherapie?

Ein begleitender Kommentar in 'Nature' stärkt die Theorie weiter und verbindet den Entzug von Serin mit einer verbesserten Wirksamkeit von Chemotherapien. Frühere Studien belegten bereits eine hohe Glukoseaufnahme von Gliomen, neu ist jedoch der direkte Nachweis, dass Glioblastome Glukose zugunsten der Nukleotidsynthese umleiten und damit die normalen Prozesse im Gehirn unterdrücken.

Diese Entdeckung könnte wegweisend für neue Therapieansätze sein, die den Serinstoffwechsel ins Visier nehmen und damit das Spiel gegen den aggressive Glioblastom-Kampf verändern.

Fazit: Die Hoffnung auf Fortschritte im Kampf gegen Glioblastome

Die Erkenntnisse der Studie eröffnen neue Horizonte in der Behandlung von Glioblastomen und könnten entscheidend dafür sein, das Überleben der Patienten zu verbessern. Mit der Erschließung des Serinstoffwechsels als therapeutischem Ansatzpunkt könnten wir möglicherweise die nächste Waffe im Kampf gegen diese heimtückischen Tumoren gefunden haben.