Gesundheit

Revolution in der Herpesforschung: Wie Alpakas den Schlüssel zu neuen Behandlungsmethoden liefern

2025-09-07

Autor: Gabriel

Ein bahnbrechender Durchbruch in der Herpesforschung

Forschende aus Göttingen und Hamburg haben einen vielversprechenden Ansatz gefunden, um Herpesinfektionen zu verhindern, und zwar mit Unterstützung von Alpakas! Ein neuartiger Antikörper macht es möglich, ein für die Infektion essentielles Protein zu neutralisieren.

Die wichtigen Akteure: Alpakas und Forschungsteams

Das Team setzt sich aus Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen, dem Leibniz-Institut für Virologie sowie der Universität Hamburg und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zusammen. Gemeinsam haben sie die Strukturen des Herpesvirus-Fusionsproteins entschlüsselt.

Der innovative Nanobody: Klein, aber oho!

Die Forscher isolierten einen Mini-Antikörper, auch Nanobody genannt, aus einem geimpften Alpaka. Diese speziellen Antikörper sind einfacher strukturiert als die herkömmlichen Tierantikörper und können im Labor weiter verkleinert werden. Der gewonnene Nanobody zeigt eine beeindruckende Fähigkeit, das Glykoprotein B (gB) in äußerst geringen Konzentrationen zu neutralisieren.

Dirk Görlich, Leiter der Abteilung Frühdiagnostik am MPI Göttingen, stellte fest: "Die Belastung für unser Alpaka Max war minimal und vergleichbar mit einer Impfung beim Menschen."

Von Alpakas zu Antikörpern: Ein spannender Prozess

Nach der Immunisierung von Max wurde eine Blutprobe entnommen, die ungefähr eine Milliarde unterschiedliche Nanobodies enthielt. Die Forscher isolierten gezielt die gB-spezifischen Antikörper mithilfe von Bakteriophagen und testeten deren Wirksamkeit in Hamburg.

Bald wurde ein Nanobody identifiziert, der eine überragende neutralisierende Wirkung auf sowohl HSV-1 als auch HSV-2 zeigt - ein doppelter Erfolg!

Herpes: Eine unsichtbare Bedrohung

Obwohl viele Menschen über Herpes nicht sprechen, tragen etwa 60% der Weltbevölkerung den Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) in sich, meist ohne Symptome. Bei einem geschwächten Immunsystem kann es jedoch zu einem Wiederaufflammen der Infektion kommen. Zusätzlich leiden etwa 20 Prozent der Bevölkerung an Genitalherpes, verursacht durch verwandte Viren.

Gefahr für Risikogruppen

Während Herpes für gesunde Menschen meist nur unangenehm ist, kann die Infektion für Neugeborene und Personen mit Vorerkrankungen ernsthafte gesundheitliche Risiken darstellen.

Ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft

Die Entdeckungen der Forscher könnten einen neuen Weg zur Prävention und Behandlung von Herpesinfektionen ebnen. "Diese Nanobodies könnten in Zukunft nicht nur als Ergänzung zu bestehenden Medikamenten eingesetzt werden, sondern auch besonders gefährdete Personen vor einem Ausbruch schützen", erklärt Benjamin Vollmer, Erstautor der Studie.

Obwohl noch ein langer Weg vor uns liegt, versprechen diese innovativen Antikörper große Fortschritte im Kampf gegen Herpes. Das könnte künftig das Leben vieler Menschen mit schwachem Immunsystem erheblich verbessern.