
Revolution in der Hausarztmedizin: Aktualisierte Leitlinie zur kardiovaskulären Risikoberatung!
2025-08-25
Autor: Louis
Neue Maßstäbe in der Risikoberatung
In Berlin hat ein engagiertes Team der Philipps-Universität Marburg die überarbeitete S3-Leitlinie zur kardiovaskulären Prävention vorgestellt. Diese Leitlinie, die seit 2016 besteht, erhielt nun frischen Wind durch den Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Die überarbeiteten Empfehlungen sind ein wichtiger Schritt in der modernen Hausarztmedizin.
Ein ganzheitlicher Ansatz für alle Patienten
Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), richtet sich die aktualisierte Leitlinie insbesondere an Hausärztinnen und Hausärzte. Das Ziel: eine optimale Beratung für Patienten ohne bereits erkennbare kardiovaskuläre Erkrankungen.
Die neuen Vorgaben berücksichtigen nun zusätzlich die spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes mellitus, mehreren chronischen Erkrankungen, Migrationshintergrund sowie unterschiedlichen Altersgruppen. So werden Ärzte und Patienten ermutigt, gemeinsam Entscheidungen basierend auf der besten verfügbaren Evidenz zu treffen.
Hausärzte – die erste Anlaufstelle für Prävention
Der Innovationsausschuss betont die essentielle Rolle von Hausarztpraxen. Dank des niedrigschwelligen Zugangs sind sie der entscheidende Ort, um Versicherte über ihr persönliches Risiko und präventive Maßnahmen gegen kardiovaskuläre Erkrankungen zu informieren.
28 Empfehlungen für eine bessere Gesundheitsversorgung
Die überarbeitete Leitlinie enthält insgesamt 28 Empfehlungen sowie vier zentrale Statements. Diese Empfehlungen sind strategisch in verschiedene Bereiche unterteilt: Entscheidungsfindung, Beratungsanlässe, Einschätzung des kardiovaskulären Risikos, nicht-medikamentöse und medikamentöse Behandlungsoptionen sowie Beratung zu Lebensstiländerungen.
Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln!
Ein besonderer Abschnitt widmet sich dem Thema Nahrungsergänzungsmittel. Interessanterweise wird davon abgeraten, Personen ohne Schwangerschaft, chronische Erkrankungen und nachgewiesene Mängel Betacarotin zu supplementieren. Entsprechendes gilt auch für Vitamin D und E – die Leitlinie empfiehlt hier Zurückhaltung.
Patienteninformationen in mehreren Sprachen
Um die Zugänglichkeit zu erhöhen, hat die Arbeitsgruppe zusätzlich Patienteninformationen in Deutsch, Türkisch, Russisch, Polnisch, Arabisch und Rumänisch erstellt. Dies fördert die Aufklärung und ermöglicht eine bessere Partizipation aller Bevölkerungsgruppen an der Gesundheit ihrer eigenen Risikoprävention.