Rolls-Royce hat sich als Vorreiter in der neuen Generation der Kernenergie hervorgetan, nachdem das Unternehmen einen bedeutenden Auftrag für den Bau eines miniaturisierten Kernkraftwerks, auch bekannt als kleiner modularer Reaktor (SMR), in Tschechien erhalten hat. Dies ist nicht nur ein Einzelprojekt; die Firma hat auch einen Vertrag mit den Niederlanden geschlossen und steht kurz vor einem weiteren wichtigen Vertrag mit Schweden.

Die Partnerschaft mit dem tschechischen Energieversorger ČEZ könnte entscheiden, ob die SMR-Technologie ihr volles Potenzial ausschöpfen kann. Der erste geplante Reaktor wird in der Nähe des südböhmischen Kernkraftwerks Temelín errichtet und soll voraussichtlich Mitte der 2030er-Jahre in Betrieb gehen. Diese Art von Reaktoren wird als Schlüssel zur Modernisierung der tschechischen Energiewirtschaft angesehen, da sie eine zuverlässige Stromversorgung bieten und gleichzeitig den CO2-Ausstoß minimieren.

Expansion in die Benelux-Staaten und darüber hinaus

Das Unternehmen hat bereits eine Exklusivvereinbarung mit der niederländischen Entwicklungsfirma ULC-Energy unterzeichnet, um gemeinsam an der Produktion von SMR-Reaktoren zu arbeiten. In Schweden wird Rolls Royce als eines der wenigen Unternehmen gehandelt, die dem multinationalen Energiekonzern Vattenfall Energie liefern könnten, um der steigenden Nachfrage nach Strom gerecht zu werden.

Zusätzlich genehmigte die polnische Regierung bereits Anfang 2024 den Bau eines Kernkraftwerks mit der SMR-Technologie von Rolls Royce, was auf eine wachsende Akzeptanz dieser Technologie in der Region hinweist. Im Vereinigten Königreich konkurriert das Unternehmen um staatliche Fördermittel in Höhe von bis zu 20 Milliarden Pfund (etwa 23,8 Milliarden Euro) für den Bau seines ersten Kernkraftwerks.

Herausforderungen im Vereinigten Königreich: Ein langsamer Start

Im Gegensatz zu den anderen Projekten kam es bei dem britischen Vorhaben zu Verzögerungen. Rolls-Royce hat die Labour-Regierung aufgefordert, die Entwicklung der Kerntechnik zu beschleunigen. Der britische Wettbewerb zur Konstruktion von SMR begann 2015, aber Operationen starteten erst 2023. Sechs namhafte Unternehmen (darunter GE-Hitachi, Holtec, NuScale, Westinghouse Electric sowie der französische Staatskonzern EDF) sind in der engeren Auswahl für den Bau der Reaktoren. Die Entscheidung über die Gewinner wird bis Ende 2024 oder Anfang 2025 erwartet.

Im Juli 2024 bestätigte die Labour-Partei die entscheidende Rolle, die die SMR-Technologie für die Energiesicherheit des Vereinigten Königreichs spielen wird. Obwohl kleine modulare Reaktoren unterschiedliche Designs haben können, basieren die im Wettbewerb stehenden britischen Reaktoren auf bewährter Kerntechnik mit Wasserkühlung. Der innovative kleine modulare Reaktor von Rolls-Royce wird voraussichtlich eine Erzeugungskapazität von 470 Megawatt aufweisen, wobei die meisten SMR-Anlagen eine Leistung von 300 MW oder weniger haben.

Es ist klar, dass die Entwicklung der SMR-Technologie nicht nur für die betroffenen Länder, sondern auch für die globale Energiewende von enormer Bedeutung ist. Bleiben Sie dran, um zu erfahren, wie sich diese spannenden Entwicklungen weiter entfalten!