Rafael Nadal gab Ende 2024 seinen Rücktritt bekannt und reflektiert in einem aufsehenerregenden Podcast über seine beeindruckende Karriere und die intensiven Rivalitäten mit Roger Federer und Novak Djokovic.

Der Podcast „Served with Andy Roddick“ bot einen einzigartigen Einblick in Nadals Denkweise während seiner größten Duelle. Der Spanier, stolzer 22-facher Grand-Slam-Sieger, betont, dass die Rivalität mit Federer für die Fans oft abwechslungsreicher wirkte als die mit Djokovic, obwohl er gegen Djokovic insgesamt 60 Mal antrat, während es gegen Federer nur 40 Matches waren.

„Die Strategie gegen Roger war klar“, erklärt Nadal. „Ich wollte konstant seine Rückhand angreifen, auch wenn ich die Möglichkeit hatte, die Linie entlang zu spielen. Mein Ziel war es, ihn von der anderen Seite des Platzes wegzuziehen.“ Diese analytische Herangehensweise zeigt, wie taktisch versiert der Mallorquiner ist.

Nadal beschreibt die Spiele gegen Federer als ein ausgeklügeltes Schachspiel: „Jeder wusste, was der andere machen wollte, und es gab kaum Geheimnisse“. Natürlich kam ihm der Sandplatz entgegen, während er anfangs auf Hartplätzen kämpfte.

Interessanterweise hat Federer, insbesondere gegen Ende seiner Karriere, seine Spielweise angepasst und aggressiver auf der Rückhandseite agiert. „Er konnte enorm zulegen und war in der Lage, sein Spiel zu verändern“, hebt Nadal hervor. „2017 war er auf einem Niveau, das seinesgleichen suchte – er hatte die Kontrolle.“

Ein unvergesslicher Moment war das Finale der Australian Open 2017, wo Federer nach einer sechsmonatigen Pause wegen einer Knieoperation als Nummer 17 der Welt gegen Nadal triumphierte und seinen ersten Grand-Slam-Titel seit viereinhalb Jahren sicherte. Dieses Comeback wird oft als episch bezeichnet und gilt als einer der besten Momente in der Tennisgeschichte.

Im Gegensatz zu Federer blickt Nadal auf seine Duelle mit Djokovic als weniger vorhersehbar zurück. „Du musstest dich anpassen und über lange Zeit konstant gutes Tennis spielen“, beschreibt er die Herausforderung. Djokovic war dazu bekannt, hohe Bälle früh zu nehmen, was Nadal dazu brachte, den Slice vermehrt einzusetzen, um die Winkel zu öffnen.

„Gegen Novak musstest du das Spielfeld hart bearbeiten, denn wenn er angreift, kann er es dir viel schwerer machen“, fasst Nadal zusammen. Er erkennt an, dass Djokovic in Bezug auf Ballkontrolle der beste Gegner war, gegen den er je gespielt hat.

Die Erkenntnisse von Nadal über seine Rivalen zeigen nicht nur sein tiefes Verständnis für das Spiel, sondern auch den Respekt, den er für seine Konkurrenz hat. Seine Reflexionen könnten junge Spieler inspirieren und werden sicherlich in die Geschichtsbücher des Tennis eingehen.