Sport

Protest gegen die Abbaupläne der TX-Gruppe: „Hosentelefon-Aufstand“ kündigt Widerstand an

2024-09-28

Protest gegen die Abbaupläne bei der TX Group

In der Deutschschweiz sind die Redaktionen, einschließlich der „Berner Zeitung“, des „Tages-Anzeigers“ und des „Bund“, über die massiven Stellenstreichungen bei der TX Group (oft als „Tagi“-Gruppe bezeichnet) äußerst besorgt. Etwa 50 Journalistinnen und Journalisten stehen vor der Unsicherheit, ihre Arbeitsplätze zu verlieren, und haben mit einem als „Hosentelefon-Aufstand“ bekannten Protest begonnen.

Die TX Group, ein börsennotiertes Unternehmen, hat seine Sparmaßnahmen offiziell angekündigt, was Auswirkungen auf die Berichterstattung in den Printausgaben hat. Besonders drastisch ist der Entfall von Matchberichten in der Eishockey- und Fussballberichterstattung, die in Regionen wie dem Bernbiet, wo die SCL Tigers und der SC Bern beheimatet sind, viele Fans betrifft. So blieb beispielsweise die beeindruckende 7:0-Niederlage des SC Bern gegen den Rekordmeister Davos am nächsten Tag in der „Berner Zeitung“ unerwähnt. Ab dem neuen Jahr wird auch die Fussballberichterstattung in den Printmedien stark reduziert.

Angesichts dieser besorgniserregenden Situation haben betroffene journalistische Kräfte einen Appell an die Unternehmensführung, vertreten durch Verleger Pietro Supino und andere Schlüsselpersonen, gerichtet. Ein Gespräch zwischen Verantwortlichen der TX Group und Führungskräften der National League, der höchsten Eishockeyspielklasse, ist geplant. Es bleibt abzuwarten, wer an diesem Gespräch teilnehmen wird und ob Veränderung in Sicht ist.

Die direkt Betroffenen sehen sich einer schwierigen Entscheidung gegenüber: Ein Streik könnte zwar ein effektives Mittel des Widerstandes sein, doch die Ungewissheit über potenzielle Entlassungen hält viele von einer vollständigen Mobilisierung ab. In dieser angespannten Lage wird eine neue Form des Protests ins Leben gerufen, die sich an der digitalen Natur des Unternehmens orientiert: der „Hosentelefon-Aufstand“. Journalistinnen und Journalisten nutzen moderne Smartphones, um kurze Video-Statements von prominenten Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Sport zu sammeln. Diese Videos sollen den Abbau des Qualitätsjournalismus anprangern und die Unternehmensführung dazu aufrufen, die Maßnahmen zu überdenken und rückgängig zu machen.

Mit dem Ziel, 30 bis 50 „Hosentelefon-Protestbotschaften“ zu erstellen, werden diese Clips später zu einem Dokument zusammengeschnitten, das den Entscheidungsträgern übergeben wird. Der Vorteil dieser Protestaktion ist, dass die Identität derjenigen, die das Material aufgenommen haben, anonym bleibt, was das Risiko für die Beteiligten verringert.

Die Erfolgschancen dieser Protestaktionen stehen jedoch auf der Kippe. Während einige glauben, dass solche Aktionen nicht mehr sind als „Revolutions-Romantik“, wird in den Redaktionen betont, dass es vor allem darum geht, ein Zeichen zu setzen. „Es geht darum, dass wir ein Zeichen setzen“, sagt ein betroffener Journalist und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Trotz aller Herausforderungen suchen die Medienschaffenden nach Wegen, um auf die Wichtigkeit einer starken und vielfältigen Berichterstattung hinzuweisen und sich gegen drohende Einschränkungen zur Wehr zu setzen.