„Plötzlich masturbierte er im Zug – so geht das nicht!"
2025-01-17
Autor: Lukas
Eine schockierende Erfahrung
In einem Regionalzug in der Schweiz wurde eine 25-jährige Frau Zeugin eines unfassbaren Vorfalls: Ein Mann soll neben ihr im Abteil masturbiert haben. Die Leserin, die anonym bleiben möchte, berichtete, dass sich die Situation für sie äußerst unangenehm und befremdlich anfühlte. "Der Mann stieg in Olten zu und plötzlich bemerkte ich, dass er an sich herumspielte. Ich habe mich dabei ganz komisch gefühlt – so etwas gehört sich einfach nicht!" So schilderte sie den Vorfall.
Rechtliche Einschätzung
Auf Anfrage von 20 Minuten kommentierte der Strafrechtsexperte David Gibor den Vorfall: „Ob dieses Verhalten als strafrechtlich relevant angesehen werden kann, ist unklar. Es könnte als sexuelle Belästigung klassifiziert werden, aber die genaue rechtliche Würdigung hängt von den Umständen ab.“ Gibor hob hervor, dass es schwierig sein könnte, dem Mann nachzuweisen, dass er absichtlich Belästigung verursacht hat. Das Video, das von einem Passagier aufgenommen wurde, könnte in einem möglichen Prozess durchaus problematisch sein: „Heimliche Videoaufnahmen sind rechtlich nicht unproblematisch und ihre Verwertbarkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab“, so der Anwalt.
Die Entscheidung der Frau
Trotz der Schwere des Vorfalls entschloss sich die Frau, keine Anzeige zu erstatten, da der Mann kurz nach dem Vorfall den Zug verließ. Ihre Entscheidung steht nicht allein: Viele Betroffene scheuen sich, weitere Schritte zu unternehmen, aus Angst vor den Konsequenzen oder dem Aufwand, den eine Anzeige mit sich bringen würde.
Ein bekanntes Problem
Solche Vorfälle sind in der Schweiz keine Seltenheit. Ein ähnlicher Fall ereignete sich 2017, als eine Frau wegen sexueller Belästigung Klage einreichte, nachdem ein Mann in einem Intercity-Zug in ihrer Nähe onanierte. Der Mann wurde zu einer Geldstrafe von 1000 Franken verurteilt. Der zuständige Richter mahnte: „Wenn Sie solche Dinge tun möchten, tun Sie es nicht in der Öffentlichkeit. Suchen Sie sich einen privaten Ort!“
Hilfsangebote für Betroffene
Die Opferhilfestellen in der Schweiz bieten Unterstützung für Personen an, die solche übergrifflichen Erfahrungen machen mussten. „Es ist wichtig, dass Betroffene in einem solchen Fall Hilfe in Anspruch nehmen können und die notwendige Unterstützung erhalten“, berichtet die Medienstelle der Opferhilfestelle Lantana.
Sicherheit im Zug
Die SBB betont, dass die Sicherheit ihrer Kunden und Mitarbeiter oberste Priorität hat. Bei einem solchen Vorfall empfiehlt die SBB, sich sofort an das Zugpersonal zu wenden oder die Transportpolizei zu kontaktieren. In modernen Zügen gibt es Notfallknöpfe, mit denen sofort Hilfe angefordert werden kann.
Aufklärung ist wichtig
Die Problematik sexueller Belästigung im öffentlichen Raum wird oft unterschätzt. Es ist von großer Bedeutung, dass Betroffene sich trauen, ihre Erfahrungen zu teilen und Hilfe zu suchen. In der Gesellschaft sollte an einem Bewusstsein gearbeitet werden, das solche Übergriffe nicht toleriert.
Fühlen Sie sich bedroht oder belästigt? Hilfe finden Sie unter belästigt.ch oder bei den Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz. Lassen Sie sich nicht einschüchtern und suchen Sie Unterstützung!