Neugeborenen-Screening und Migräne: G-BA bringt zwei neue Beratungsthemen ins Spiel
2025-01-17
Autor: Lara
Berlin – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat in einer einstimmigen Sitzung zwei wichtige Themen für die gesundheitliche Beratung angestoßen. Zunächst soll evaluiert werden, ob Akupunktur als mögliche Behandlungsmethode für Migräne von den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) übernommen werden kann. Dies könnte eine bedeutende Erleichterung für viele chronische Migränepatienten darstellen, die auf der Suche nach alternativen Therapien sind.
Ein weiteres Thema betrifft die Metachromatische Leukodystrophie (MLD), eine seltene, genetische Erkrankung. Der G-BA untersucht die Möglichkeit, diese Krankheit in das Neugeborenenscreening aufzunehmen. Laut ELA Deutschland sind die verfügbaren Therapien bei MLD "sehr wirksam", vorausgesetzt, sie werden frühzeitig eingeleitet, bevor erste Symptome auftreten. Das Neugeborenenscreening könnte hier entscheidend sein, da es eine frühzeitige Identifizierung betroffener Neugeborener ermöglicht.
MLD ist eine gravierende Stoffwechselerkrankung, die durch einen Enzymdefekt verursacht wird. Dieser Defekt führt zur Ansammlung toxischer Substanzen im Gehirn, was zu irreversiblem Schaden an der weißen Substanz und den Nervenzellen führt. Betroffene Kinder können schwerste Behinderungen erleiden und ohne geeignete Therapie frühzeitig versterben. Momentan stehen für die Behandlung die allogene Stammzelltransplantation und Gentherapie zur Verfügung, die aber nur erfolgreich sind, wenn sie in einem frühen Krankheitsstadium durchgeführt werden.
Die Entscheidung des G-BA könnte potenziell weitreichende Konsequenzen für die Gesundheitsversorgung in Deutschland haben und betroffenen Familien neue Hoffnung geben.