Nation

Nationalrat entscheidet nach intensiver Debatte für Individualbesteuerung

2024-09-25

Einführung der Individualbesteuerung

Der Nationalrat hat am vergangen Mittwoch mit knapper Mehrheit für die Einführung der Individualbesteuerung gestimmt, die verheirateten Paaren separate Steuererklärungen ermöglichen soll. Diese Entscheidung kam nach einer langen und intensiven Debatte, die bereits in einer ersten Sitzung mehrere Stunden in Anspruch nahm. Über 60 Rednerinnen und Redner hatten sich angekündigt, was zu einer lebhaften Diskussion führte, die sich bis in den späten Abend zog. Auch am Mittwoch dauerte die Debatte mehrere Stunden.

Grundsatzfragen

Einige Grundsatzfragen wurden von den Nationalräten und Nationalrätinnen einheitlich angesprochen: Die Abschaffung der sogenannten Heiratsstrafe ist unumstritten. Der zentrale Streitpunkt jedoch war, welche Lösung diesem Problem am besten gerecht würde.

Abstimmung und Meinungen

Mit einem knappen Ergebnis von 98 zu 93 Stimmen sprach sich die große Kammer für die Individualbesteuerung aus, während die Justierung der Steuererklärungen für verheiratete Paare ein umstrittenes Thema bleibt. Die FDP, aus deren Reihen die Initiative stammt, wurde von der GLP, den Grünen und der SP unterstützt, während die SVP und die Mitte kritisch gegenüberstanden. Die SVP äußerte Bedenken über mögliche bürokratische Hürden, die durch die Einführung von zusätzlichen Steuerbeamten entstehen könnten.

Kritik an der Individualbesteuerung

Die Mitte-Partei vertrat den Standpunkt, dass die Individualbesteuerung zu viele Änderungen im aktuellen Steuergesetz nach sich ziehen würde, mehr als nötig sei und damit nicht der richtige Weg. Markus Ritter, Nationalrat der Mitte, kritisierte die Individualbesteuerung und bezeichnete sie als eine „Schnapsidee“. Gleichzeitig schlugen die Gegner vor, mit einem eigenen Vorschlag, dem sogenannten Splittingmodell, die Heiratsstrafe abzubauen, um eine komplizierte Reform des Steuersystems zu verhindern.

Argumente der Befürworter

Die Befürworter der Individualbesteuerung argumentierten, dass das bestehende Steuersystem frauenfeindlich sei und viele Frauen daran hindere, in den Arbeitsmarkt einzutreten. FDP-Nationalrätin und Vizepräsidentin Maja Riniker betonte, dass viele Frauen das Gefühl hätten, Nebenjobs seien nicht lohnend, da sie aufgrund der Steuerprogression kaum vom eigenen Einkommen profitieren würden.

Persönliche Anmerkungen in der Debatte

Die Debatte hat auch Raum für persönlichen Austausch geboten, als Riniker auf Ritters „Schnapsidee“-Bemerkung reagierte und anmerkte, dass er vielleicht bei einem künftigen Treffen mit Schnapsbrennern auf konstruktive Ideen kommen könnte.

Bedeutung der Entscheidung

Insgesamt ist das Thema der Individualbesteuerung von erheblicher Bedeutung, da es nicht nur um steuerliche Vorteile geht, sondern auch um die Gleichstellung der Geschlechter und die Anerkennung von individuellen Lebensmodellen. Die Diskussion wird in den kommenden Wochen und Monaten weiter beobachtet werden, da die Auswirkungen dieser Entscheidung weitreichend sein könnten. Wie wird sich diese Änderung auf die Gesellschaft insgesamt auswirken? Bleiben Sie dran!