Welt

Nahost-Ticker: Starke Regenfälle: Überschwemmungen im Gazastreifen und weitere Entwicklungen

2024-12-31

Autor: Sofia

Die Situation im Gazastreifen wird durch massive Regenfälle zusätzlich verschärft, die zu weitreichenden Überschwemmungen in dem bereits umkämpften Küstengebiet führten. In sozialen Medien zeigten Bilder überflutete Zeltlager für palästinensische Binnenflüchtlinge, wodurch Kinder barfuß durch Wasserlachen und Schlamm wateten.

Laut den Vereinten Nationen sind fast eine Million Menschen im Gazastreifen gezwungen, die Wintermonate ohne angemessene Unterkunft zu verbringen. Die Temperaturen sanken in der Stadt Gaza nachts auf teilweise unter zehn Grad, während starke Winde und starker Regen herrschten. Hilfsorganisationen warnen vor den katastrophalen Lebensbedingungen, die zu einem Anstieg von Krankheiten bei Kindern führen und bereits zu Todesfällen von Säuglingen aufgrund von Unterkühlung geführt haben.

Die humanitäre Lage in Gaza ist bereits seit Langem kritisch, und die Anzahl der Hilfsgüter, die in den Gazastreifen gelangen, hat ein Rekordtief erreicht. Laut palästinensischen Angaben hat der seit mehr als einem Jahr andauernde Konflikt über 47.000 Menschenleben gefordert. Die militärischen Auseinandersetzungen begannen nach dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023. Trotz einer seit dem 27. November geltenden Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah gibt es weiterhin vereinzelte Gefechte.

Ein weiterer düsterer Aspekt der aktuellen Lage ist das zerstörte Gesundheitssystem im Gazastreifen. Die UNO beschreibt es als „am Rande des Zusammenbruchs“, teilweise aufgrund der anhaltenden israelischen Angriffe auf medizinische Einrichtungen. Zwischen Oktober 2023 und Ende Juni 2024 wurden mindestens 136 Angriffe auf Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen verzeichnet, die oft mit hohen Opfern unter medizinischem Personal und Zivilisten einhergingen.

Die israelische Armee hat kürzlich auch wieder Raketen aus dem Jemen abgefangen. Die Huthi-Miliz, unterstützt durch den Iran, zielt dabei regelmäßig auf israelische Gebiete. Bei den Angriffen wurden sowohl militärische als auch zivilen Ziele getroffen, und die Konflikte scheinen sich zu intensivieren.

Inmitten dieser Krisen fordern auch Demonstranten in Tel Aviv die Freilassung israelischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Kritiker werfen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, nicht ausreichend an einem Ende des Krieges interessiert zu sein, aus Angst um seine politische Macht. Der Stellungswechsel im Gazastreifen, die Kämpfe in der Region und die anhaltenden Überschwemmungen sind eine besorgniserregende Erinnerung daran, dass die humanitäre Krise nicht nur eine Frage des Kriegs sondern auch des Klimawandels ist, der das Leben von Millionen bedroht.