Nacht der Internetsicherheit für Unternehmen - Alarmstufe Rot!
2024-11-09
Autor: Simon
Im Jahr 2022 wurden in Österreich fast 66.000 Cybercrime-Verbrechen angezeigt, was einer alarmierenden Verdopplung innerhalb von nur vier Jahren entspricht. Schätzungen der Wirtschaftskammer zufolge beläuft sich der jährliche Schaden für Unternehmen bereits auf eine schockierende Summe von 15 Milliarden Euro. Die Zahlen sind wenig ermutigend und wecken Besorgnis über die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität, die nicht nur große Firmen, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen betrifft.
Die möglichen Szenarien sind erschreckend: Ein Hotel kann die eigenen Zimmer nicht mehr aufsperren, ein Hersteller von Dämmstoffen muss zu Papierlieferscheinen zurückkehren und die persönlichen Daten von Regierungsmitgliedern sind im Internet veröffentlicht. Diese realen Fälle haben bereits in Kärnten Spuren hinterlassen. Umso alarmierender ist der Fortschritt in der künstlichen Intelligenz, der Kriminellen Tür und Tor öffnet, um in Unternehmen einzudringen und Schäden anzurichten.
Ein brisantes Thema sind die sogenannten Deep Fakes, die oft nur schwer zu erkennen sind. Martin Zandonella, obmann der IT-Fachgruppe in der Wirtschaftskammer, hebt hervor, wie diese Technologien für Täuschungen und Betrug genutzt werden können: „Es ist erschreckend, wenn jemand plötzlich mit einer Stimme kommuniziert, die man für die eines Freundes hält, aber es sich um ein täuschend echtes Fake handelt. Emails sind so gut gefälscht, dass selbst Insiderinformationen nicht mehr hilfreich sind. Im schlimmsten Fall sieht man ein Video von sich selbst, in dem man Dinge sagt, die einem Angst einjagen.“
Für Ein-Personen-Unternehmen können Schäden schnell die Grenze von 10.000 Euro überschreiten, während größere Firmen oft mit Verlusten im sechs- bis siebenstelligen Bereich kämpfen müssen, so Zandonella weiter.
Die bevorstehende Cybersecurity-Night bietet Experten die Möglichkeit, diese Bedrohungen zu thematisieren. An diesem Dienstagabend im Makerspace Klagenfurt sowie am Mittwoch im Lakesidepark, wird ein umfassendes Programm angeboten. IT-Berufsgruppensprecher Marc Gfrerer kündigt an: „Unser Ziel ist es, nicht nur die Risiken, sondern auch die Chancen aufzuzeigen, die sich durch den Einsatz von KI für die Verteidigung ergeben.“
Zudem sieht eine neue EU-Richtlinie strengere Sicherheitsanforderungen für Unternehmen vor, die in Österreich bislang nicht umgesetzt ist, aber bereits von vielen Auftraggebern gefordert wird. Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) betont: „Wir haben eine gemeinsame Beratungs-Offensive ins Leben gerufen, die mit 30.000 Euro dotiert ist. Unternehmen wird bis zu zehn Stunden Beratungsdienstleistung angeboten.“
Ein besonderes Highlight der Cybersecurity-Nacht wird der Hackathon sein: Schüler, Studenten und Lehrlinge haben die Herausforderung, realistische Sicherheitsvorfälle zu analysieren und Lösungen zu entwickeln. Seien Sie bereit, wenn es darum geht, Ihre digitale Sicherheit zu gewährleisten; die Zeit zu handeln ist jetzt!