Nach 38 Jahren: Bahnbrechende Erkenntnisse zu den irreführenden Messungen von Voyager 2 am Uranus
2024-11-12
Autor: Emma
Neue Analysen der fast 40 Jahre alten Daten enthüllen, dass Voyager 2 vor einem historischen Vorbeiflug vom intensiven Sonnenwind des Uranus beeinflusst wurde, was die Messungen seiner Magnetosphäre erheblich verfälschte. Diese überraschende Entdeckung kommt vom Jet Propulsion Laboratory der NASA und stellt ein lange bestehendes Rätsel in einem neuen Licht dar. In einem aktuellen Interview erklärte der Forschungsleiter Jamie Jasinski, dass, hätte Voyager 2 nur ein paar Tage früher den Uranus passiert, die erhaltenen Daten eine „völlig andere“ Magnetosphäre gezeigt hätten.
Diese Erkenntnisse sind nicht nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern werfen auch Licht auf die Geologie der Uranus-Monde. Bis jetzt dachte man, dass die fünf größten Monde des Uranus geologisch inaktiv sind, doch die neuen Ergebnisse legen nahe, dass sie möglicherweise doch aktiv sein könnten. Dies könnte die Grundlagen unserer Kenntnisse über diesen mysteriösen Planeten und seine Umgebung revolutionieren.
Die Mission von Voyager 2, die am 4. November 1986 als erste und einzige Weltraumsonde an Uranus vorbei flog, ist ein Meilenstein in der Raumfahrtgeschichte. Während ihrer Umrundung entdeckte sie zehn bisher unbekannte Monde und dokumentierte die zuvor entdeckten Ringe. Dennoch blieb die Abwesenheit von geladenem Plasma in der Umgebung des Planeten ein großes Rätsel. Forscher waren ratlos, woher die geladenen Teilchen stammten, die für die Strahlungsgürtel verantwortlich sind.
Die aktuellen Studien sind nicht nur eine Rekapitulation vergangener Daten, sondern sie zeigen auch, wie wichtig die Analyse von historischen Daten in der modernen Wissenschaft ist. Anfang des Jahres wurde zudem bekannt, dass Uranus und Neptun visuell viel ähnlicher sind, als zuvor angenommen – eine Entdeckung, die durch neu bearbeitete Aufnahmen aus den Flügen von Voyager 2 und Voyager 1 zwischen 1986 und 1989 belegt wurde.
Die beiden Sonden gehören zu den ältesten aktiven Weltraumsonden der NASA. Sie wurden 1977 gestartet und nutzen eine seltene Konstellation der vier größten Planeten unseres Sonnensystems aus. Während Voyager 1 den Weg ins interstellare Medium wählte, setzte Voyager 2 seine Reise zu Uranus und Neptun fort. Ursprünglich für eine vierjährige Mission geplant, sind die Sonden mittlerweile seit beeindruckenden 47 Jahren im Einsatz. Diese neuesten Erkenntnisse könnten nicht nur die wissenschaftliche Welt schockieren, sondern auch zukünftige Missionen und unsere Auffassungen vom Uranus und Neptun maßgeblich beeinflussen.