Nation

Mund- und Zahngesundheit in der Schweiz: Die überraschenden Zahlen

2025-04-07

Autor: Louis

Wie oft putzen sich die Schweizer wirklich die Zähne? Die Ergebnisse einer aktuellen Studie zeigen markante Unterschiede in der Mund- und Zahngesundheit der Bevölkerung, die stark von sozialen Faktoren abhängen.

Nach Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) hat sich die Zahnhygiene in der Schweiz in den letzten 20 Jahren erheblich verbessert. Bei einer Umfrage in 2022 bewerteten mehr als 70 % der Befragten den Zustand ihrer Zähne und ihres Zahnfleischs als gut bis sehr gut. Besonders auffällig sind die Unterschiede je nach Bildungsniveau: Während 75 % der Personen mit Tertiärabschluss ihre Mundgesundheit positiv beurteilen, sind es bei den Menschen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II 68 % und bei denjenigen ohne nachobligatorische Ausbildung nur 55 %.

Die Verbesserung ist auch bei der Anzahl natürlicher Zähne sichtbar: 2022 hatten 44 % der Bevölkerung ein vollstäniges Gebiss, verglichen mit 33 % im Jahr 2002. Dies zeigt, dass insbesondere Frauen in dieser Hinsicht aufgeholt haben.

Die Zahnpflegegewohnheiten der Schweiz zeigen ebenfalls interessante Trends. 80 % der Befragten gaben an, sich mindestens zweimal täglich die Zähne zu putzen, während der Anteil derer, die dreimal täglich putzen, gesunken ist. Eher besorgniserregend bleibt der Umstand, dass 20 % der Bevölkerung sich nur einmal am Tag oder sogar seltener die Zähne putzen.

Während die Nutzung der Handzahnbürste nach wie vor dominiert (53 % der Bevölkerung verwendeten 2022 ausschließlich eine Handzahnbürste), ist die Nutzung elektrischer Zahnbürsten gestiegen und hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten um 18 Prozentpunkte auf 46 % erhöht.

Eine bedeutende Entdeckung der Studie ist die Verwendung von Zahnseide, die über die Jahre stabil geblieben ist, aber immer noch signifikante Unterschiede aufweist. Über die Hälfte der Bevölkerung (52 %) nutzt Zahnseide, wobei Frauen (61 %) sie deutlich häufiger verwenden als Männer (42 %). Der Gebrauch von Zahnseide scheint mit dem Alter zuzunehmen, von 39 % bei den 15- bis 39-Jährigen auf 58 % bei den über 40-Jährigen.

Bezüglich Dentalhygienebesuchen zeigt die Studie ebenfalls eine positive Entwicklung: 58 % der Befragten gaben an, im letzten Jahr einen Dentalhygieniker besucht zu haben - ein Anstieg um 21 Prozentpunkte seit 2002, während die Zahnarztbesuche zurückgegangen sind.

Außerdem haben 35 % der Bevölkerung in ihrem Leben bereits eine Zahnspange getragen - ein Trend, der besonders unter den 15- bis 39-Jährigen zu beobachten ist, wo die Zahl bei über 50 % liegt.

Alles in allem zeigt die Studie deutliche Fortschritte in der Mund- und Zahngesundheit der Schweizer Bevölkerung, allerdings gibt es immer noch erhebliche Unterschiede, die auf Bildung und Geschlecht beruhen. Angesichts der resultierenden Einsichten könnte ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein und bessere Aufklärung über Mundhygiene zukünftige Verbesserungen fördern.