
Erste Anzeichen von Demenz: Schlafprobleme Jahre vor der Diagnose erkennen
2025-04-06
Autor: Lukas
Immer mehr Menschen in Deutschland sind von Demenz betroffen. Eine aktuelle Studie aus Kanada zeigt alarmierende Ergebnisse: Schlafstörungen können bereits Jahre vor einer offiziellen Diagnose auf eine Demenzerkrankung hindeuten.
Die Zahl der Menschen mit Demenz ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen und betrifft zunehmend auch jüngere Personen. Nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft sind in Deutschland schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen erkrankt. Diese besorgniserregenden Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, präventive Maßnahmen und Risikofaktoren intensiver zu erforschen.
Frühzeitige Symptome von Demenz im Schlafverhalten erkennen
Demenz ist eine komplexe Erkrankung, doch es gibt Möglichkeiten, der Krankheit im Alter entgegenzuwirken. Eine ausgewogene, flavonoidreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung sowie ein aktives sozialer Austausch können die Hirngesundheit positiv beeinflussen. Obwohl es gegenwärtig keine Therapie gibt, die das Fortschreiten von Alzheimer verlangsamt oder heilt, können bestimmte Medikamente die Symptome bei einigen Patienten vorübergehend lindern. Daher ist es wichtig, frühzeitig Warnsignale zu erkennen.
Laut der kanadischen Studie können erste Anzeichen für Demenz sich bereits Jahrzehnte vor einer Diagnose bemerkbar machen. Personen mit REM-Schlaf-Verhaltensstörungen - wie häufigem Schlagen oder Treten während des Schlafs - haben ein um 80 bis 100 Prozent erhöhtes Risiko, an einer neurodegenerativen Erkrankung wie Demenz oder Parkinson zu erkranken.
Typische Symptome einer Demenz sind:
- Verwirrtheit und Vergesslichkeit - Verlust des Geruchssinns - Orientierungslosigkeit - Aggressivität und Reizbarkeit - Depressionen - Veränderungen der Persönlichkeit - Wahnvorstellungen und Halluzinationen - Sprachprobleme - Abnehmende Aktivität - Schwierigkeiten im Alltag
In der REM-Schlafphase, die etwa ein Viertel unseres Schlafes ausmacht, kann es zu lebhaften Träumen kommen. Bei Schlafstörungen bewegen sich die Betroffenen oft entsprechend ihren Träumen, was ein wichtiges Warnsignal darstellt. Eine Studie an der Boston University zeigt, dass verkürzter REM-Schlaf das Risiko einer kognitiven Erkrankung ebenfalls erhöht.
Darüber hinaus scheint die Gesamtdauer des Schlafes Einfluss auf das Demenz-Risiko zu haben. Während dem Schlaf finden im Gehirn entscheidende Regenerationsprozesse statt, die möglicherweise vor Demenz schützen können. Ein zentraler Aspekt ist der Abtransport schädlicher Substanzen wie Amyloid-Beta, das mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung steht. Zu wenig Schlaf könnte diese Reinigungsmechanismen stören und gefährliche Ablagerungen im Gehirn begünstigen.
Eine umfassende Studie, veröffentlicht im Wissenschaftsmagazin Nature Communications, analysierte die Schlafdaten von fast 8.000 Menschen über 25 Jahre. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen, die durchschnittlich sieben Stunden pro Nacht schlafen, die niedrigste Demenzrate aufwiesen. Im Vergleich hatten Menschen mit kürzerem Schlaf eine um 30 Prozent höhere Demenzrate.
Dennoch bleibt unklar, ob Schlafmangel tatsächlich die Ursache für Demenz ist oder ob kürzerer Schlaf eine Folge der Erkrankung darstellt. Der Präsident der Deutschen Hirnstiftung, Prof. Dr. Frank Erbguth, betont die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass ausreichend erholsamer Schlaf und die Vermeidung weiterer Risikofaktoren von großer Bedeutung sind. Eine gesunde Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist, kann ebenfalls zur Hirngesundheit beitragen und Demenz vorbeugen. Achten Sie daher darauf, qualitativ hochwertigen Schlaf zu bekommen und sich um Ihre allgemeine Gesundheit zu kümmern.