Gesundheit

Morbus Crohn: Wie hoch ist die Lebenserwartung wirklich?

2024-09-24

Morbus Crohn ist eine schwerwiegende, chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die das Leben der Betroffenen oft über viele Jahre hinweg stark beeinflusst. Die Diagnose sorgt häufig für einen Schock und viele fragen sich: Wie lange kann ich mit Morbus Crohn leben? Wir klären auf!

In Deutschland leben rund 320.000 Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, davon geht ein großer Teil auf Morbus Crohn zurück. Es handelt sich dabei um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem gesunde Darmzellen angreift und Entzündungen verursacht.

Obwohl die genaue Ursache nicht vollständig geklärt ist, wird vermutet, dass genetische, umweltbedingte und immunologische Faktoren zusammenwirken. Die Symptome sind oft belastend: Von Bauchschmerzen und Durchfall bis hin zu Gewichtsverlust und Müdigkeit. Die Behandlung erfolgt hauptsächlich durch Medikamente, die die Entzündungen kontrollieren und die Symptome lindern. In schweren Fällen sind Operationen zur Entfernung von geschädigtem Gewebe notwendig.

Lebenserwartung von Morbus Crohn-Patienten: Ein Lichtblick!

Erfreuliche Neuigkeiten kommen aus der Forschung: Studien zeigen, dass die Lebenserwartung von Menschen mit Morbus Crohn in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Laut einer kanadischen Untersuchung stieg die Lebenserwartung von Frauen mit Morbus Crohn zwischen 1996 und 2011 von 75,5 auf 78,4 Jahre. Bei Männern verbesserte sich dieser Wert von 72,2 auf 75,5 Jahre.

Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es nach wie vor eine Lücke zu gesunden Personen. Frauen ohne entzündliche Darmerkrankungen leben im Schnitt 6,6 bis 8,1 Jahre länger, bei Männern beträgt der Unterschied 5,0 bis 6,1 Jahre.

Optimale Behandlung und Lebensstil erhöhen die Chancen

Experten sind sich einig: Bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Behandlung kann Morbus Crohn die Lebenserwartung wenig beeinflussen. Zu den entscheidenden Faktoren zählen:

1. **Frühe Diagnose:** Je schneller Morbus Crohn erkannt wird, desto besser sind die langfristigen Aussichten.

2. **Moderne Therapie:** Neue Medikamente, insbesondere Biologika, haben die Behandlungsmöglichkeiten revolutioniert.

3. **Gesunder Lebensstil:** Der Verzicht auf Rauchen sowie eine ausgewogene Ernährung können den Verlauf der Erkrankung erheblich beeinflussen.

4. **Regelmäßige Kontrollen:** Arztbesuche sollten zur Routine werden, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

5. **Krankheitsaktivität:** Häufige Schübe können die Lebenserwartung negativ beeinflussen.

6. **Begleiterkrankungen:** Morbus Crohn kann mit anderen Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen, die ebenfalls Einfluss auf die Lebenserwartung haben.

Leben mit Morbus Crohn: Mehr als nur Zahlen

Daneben ist die Lebensqualität ein zentraler Aspekt. Eine Studie zur "Health-adjusted life expectancy" (HALE) hat ergeben, dass Frauen mit entzündlichen Darmerkrankungen im Schnitt 9,5 bis 13,5 Jahre in einem schlechten Gesundheitszustand leben, während der Unterschied bei Männern zwischen 2,6 und 6,7 Jahren liegt.

Diese Zahlen machen deutlich, dass die ganzheitliche Behandlung nicht nur auf die Verlängerung des Lebens abzielt, sondern vor allem auf die Verbesserung der Lebensqualität. Fortschritte in der Therapie geben Hoffnung, dass Betroffene künftig nicht nur länger, sondern auch besser leben können.

Informieren Sie sich und treffen Sie fundierte Entscheidungen für Ihre Gesundheit – denn Sie haben es in der Hand!