Millionen teurer Umbau - Das Zürcher Schulhaus Leutschenbach kämpft gegen unerträglichen Lärm!
2025-01-22
Autor: Lukas
Das Schulhaus Leutschenbach, das bei seiner Eröffnung 2009 als architektonisches Meisterwerk gefeiert wurde, steht nun vor erheblichen Herausforderungen.
Nach nur 15 Jahren zeigt sich, dass das einstige Zukunftsmodell aufgrund seiner offenen Bauweise gravierende Lärmprobleme mit sich bringt, die den Unterricht erheblich beeinträchtigen.
Ursprünglich entworfen, um durch transparente, mauerlose Klassenzimmer ein Gefühl von Freiheit und Offenheit zu schaffen, beweist sich das Konzept nun als wenig praxistauglich.
Der überwältigende Lärmpegel, verursacht durch hunderte von Schülern in den Fluren und Treppenhäusern, macht den Schulalltag zu einer echten Herausforderung. „Es ist kaum möglich, die Schüler zu bitten, leise zu sein, wenn sie die Treppen rauf- und runterlaufen“, erklärt die Schulleitung frustriert.
Um die lärmintensiven Umstände zu verändern, hat die Stadt Zürich beschlossen, in den Sommerferien 2024 einen umfangreichen Umbau durchzuführen.
Inklusive zahlreicher neuer Glaswände und einer raumhohen Verglasung der zentralen Treppe, die darauf abzielen sollen, die Geräuschbelastung spürbar zu reduzieren.
Die Gesamtkosten für diesen Umbau belaufen sich auf erstaunliche 4,27 Millionen Franken, die auch rekordverdächtige Anpassungen der Fluchtwege und der Beleuchtung beinhalten.
Die Schulleitung zeigt sich bereits jetzt erleichtert und gibt im Quartalsbericht bekannt: „Die neuen Lärmschutzmaßnahmen zeigen bereits Wirkung.
Es ist deutlich ruhiger geworden, was unseren Schülern enorm zugutekommt.“
Der Architekt des ursprünglichen Entwurfs, Christian Kerez, verteidigt sein Konzept vehement.
„Die Akustik wurde sorgfältig berechnet und evaluiert“, so Kerez.
Seiner Meinung nach sind die akustischen Probleme darauf zurückzuführen, dass das Schulhaus heutzutage von mehr Schülern benutzt wird als ursprünglich eingeplant.
Kerez drückt zudem sein Bedauern darüber aus, nicht in den Umbau einbezogen worden zu sein: „Ich hätte den Umbau sicherlich besser umsetzen können.“
Experten bringen zur Sprache, dass der Entwurf eines offenen Schulhauses in Zeiten von zunehmenden Lärmempfindlichkeiten und Bedürfnissen nach einer besseren Lernumgebung hinterfragt werden sollte.
20 Jahre nach der ursprünglichen Planung könnte diese architektonische Vision möglicherweise nicht mehr den heutigen Anforderungen und Vorstellungen eines geeigneten Lernraums gerecht werden.
Die Herausforderungen sind vielfältig und wirft die Frage auf, ob Zürichs Schulgebäude der Zukunft wirklich solche offenen Designs anstreben sollten oder ob eine Rückkehr zu traditionelleren, schallisolierten Klassenräumen notwendig wäre.
Bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die Schulbildung in der Stadt auswirken werden!