
Militärdienst: Armeechef Süssli fordert mehr Verständnis von Unternehmen
2025-09-10
Autor: Laura
Armeechef Süssli schockiert über Benachteiligung junger Menschen
Thomas Süssli, der Chef der Schweizer Armee, zeigt sich entsetzt über die Berichte von jungen Menschen, die wegen ihres Militärdienstes Schwierigkeiten haben, einen Job zu bekommen. In einem eindringlichen TikTok-Video ruft er all jene, die betroffen sind, auf, ihre Erfahrungen mit ihm zu teilen.
Offener Brief an die Wirtschaft soll sensibilisieren
Die Rückmeldungen junger Männer wie Loris (19), der keine Anstellung finden konnte, weil er zum Militärdienst eingezogen wurde, bewegen selbst die höchsten Ränge der Armee: "Es schockiert mich zu hören, dass ihr wegen eurer Dienstpflicht keine Jobs erhaltet. Ich kenne diese Situation nur zu gut", erklärt Süssli in seinem Video.
Über 50 Rückmeldungen bereits eingegangen
Armeesprecher Stefan Hofer berichtet, dass auf Süsslis Aufruf bereits über 50 Rückmeldungen eingegangen sind. Ein offener Brief an die Wirtschaft wird verfasst, um Unternehmen über die Vorteile des Milizdienstes aufzuklären. Es geht nicht darum, Firmen zu schmähen, sondern sie für die positiven Aspekte des Militärdienstes zu sensibilisieren.
Arbeitgeberverband relativiert die Vorwürfe
Daniella Lützelschwab, Leiterin des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, erklärt, dass keine systematische Benachteiligung von Militärdienstleistenden auf dem Arbeitsmarkt zu erkennen sei. Dennoch gibt sie zu, dass eine viermonatige Abwesenheit eine Herausforderung für Unternehmen sei, insbesondere bei jungen Arbeitnehmern.
Politiker unterstützen Süsslis Initiative
Die Reaktionen auf Süsslis Vorstoß sind durchweg positiv. SP-Nationalrätin Priska Seiler-Graf äußerte sich betroffen über Loris' Fall und betont die Notwendigkeit, das Verständnis für den Militärdienst in der Wirtschaft zu fördern. SVP-Nationalrat Thomas Hurter, der zuvor von den Problemen nichts wusste, fordert ebenfalls Aufklärung, um den Wert von Mitarbeitern, die Militärdienst leisten, hervorzuheben.
Aufklärung ist das Ziel
Martin Candinas von der Mitte-Partei unterstreicht die Bedeutung der Rekrutierung junger Männer und Frauen für die Armee und fordert Arbeitgeber auf, diese zu unterstützen. Zudem appelliert er für weitere Maßnahmen zur Förderung des Militärdienstes, etwa durch Weiterbildungsmöglichkeiten.
Erfahrungsumfrage: Wie steht es um euch?
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