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Metzgerei Nussbaum: Der Cervelat-König und sein überraschender Erfolg

2024-09-23

Der Cervelat: Ein geliebter Klassiker der Schweiz

Der Cervelat: Ein geliebter Klassiker der Schweiz, dessen einzigartiger Geschmack und Textur unzählige Feinschmecker begeistert. Viele glauben, ein Cervelat sei einfach nur ein Cervelat, aber die Realität ist viel spannender, insbesondere nach dem ersten «Swiss Cervelats Summit», einem Wettbewerb, der das beste Cervelat küren sollte. Hier treffen sich die besten Metzger der Schweiz, um ihre Kreationen auf die Probe zu stellen.

Ein Wettbewerb mit Tradition

Hans-Ruedi Gerber, der Initiant des Swiss Cervelats Summit, lud in diesem Jahr 114 Metzgereien ein, sich zu beteiligen. Die Metzgerei Nussbaum war eine der Teilnehmer, und Metzger Nussbaum berichtet, dass vor allem kleinere Unternehmen den Mut hatten, sich dieser Herausforderung zu stellen. Die Juroren bewerteten anonymisiert, was bedeutete, dass der Fokus absolut auf der Qualität lag. Unter den Juroren waren sowohl Fachleute als auch Konsumenten, was ein authentisches Bild dessen vermittelte, was die Menschen wirklich wollen.

Wurst mit dem perfekten Biss

Ein entscheidendes Kriterium beim Cervelat ist der Biss; er muss sowohl kalt als auch warm einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Um diese unterschiedlichen Zubereitungen gerecht zu bewerten, gab es separate Kategorien für kalte und warme Cervelats. Der Maßstab war hoch – ein Cervelat, der in einer Form glänzt, muss nicht zwangsläufig auch in der anderen überzeugen.

Das Ergebnis des Wettbewerbs

Das Ergebnis des Wettbewerbs war mehr als überraschend: Der Cervelat von Nussbaum aus Wichtrach dominierte sowohl in der warmen als auch in der kalten Kategorie und sicherte sich den Titel „Cervelat-König“. Diese Auszeichnung wurde von Bundesrat Guy Parmelin überreicht und stellte sich als unglaublicher Erfolg für Nussbaum heraus.

Ein bedeutender Sieg

„Die Bedeutung dieser Auszeichnung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“, erklärt Nussbaum. „Es ist eine Belohnung für unsere harte Arbeit und den Qualitätsanspruch, den wir pflegen.“ Sein Stolz wächst, wenn er daran denkt, dass Kunden von weit her reisen, um den ausgezeichneten Cervelat zu kaufen.

Geheime Herstellungsprozess

Das Besondere an Nussbaums Cervelat ist das traditionelle Räucherverfahren, das er von seinem Lehrmeister geerbt hat. „Die alte ‘Sägemehl-Räuki’“, erklärt er, „gibt dem Cervelat ein unvergleichliches Raucharoma, das in modernen, geschlossenen Systemen nicht erreicht werden kann.“ Das Geheimnis liegt im richtigen Verhältnis des Rauches, das für viele umstrittene Geschmäcker sorgt, die heute verloren gegangen sind.

Familienunternehmen mit Tradition

Dank der Unterstützung seines Sohns und seiner Tochter, die ebenfalls im Familienbetrieb tätig sind, hat Nussbaum die Möglichkeit, seine Kenntnisse weiterzugeben und die Tradition lebendig zu halten. Nach dem Wettbewerb stieg die Nachfrage nach den berühmten Cervelats sprunghaft an: Während der Metzger zuvor etwa 30 Kilogramm pro Woche verkaufte, stieg dieser Wert auf das Zehnfache. Die Metzgerei musste sogar zusätzliche Produktionstage einlegen, um die große Nachfrage zu bedienen.

Pläne für die Zukunft

Die Begeisterung für den Cervelat-König ist nicht nur auf den Wettbewerb zurückzuführen; die Qualität des Produkts hat bei zahlreichen lokalen Veranstaltungen und Festen zu einer regelrechten Nachfrage geführt. Die Gemeinde Wichtrach sowie viele Firmen haben große Mengen an Cervelats für ihre Anlässe bestellt.

Nachhaltigkeit der Nachfrage

Doch der Hype lässt mittlerweile nach. Dennoch produziert Nussbaum nun zwischen 80 und 100 Kilogramm Cervelats pro Woche, was zeigt, dass das Interesse an seinem Produkt nicht abnimmt. In einem Jahr, in dem er seinen 50. Geburtstag feierte, musste er an seinem besonderen Tag arbeiten, um die anhaltende Nachfrage zu befriedigen und dabei mit Freunden und Familie zu feiern – eine Kombination aus harter Arbeit und Freude am guten Essen.

Zukunftsausblick

Ob Nussbaum den Titel im nächsten Jahr verteidigen kann, bleibt abzuwarten. Gerüchte über eine mögliche neue Wettbewerbskategorie, möglicherweise betreffend Fleischkäse, sind im Umlauf. Dennoch hofft der Metzger, dass ihm der begehrte Titel „Cervelat-König“ erhalten bleibt, und wir sind gespannt auf die nächste Runde im aufregenden Wettbewerb der Schweizer Wurstküche.