Gesundheit

Mangelernährung im Alter: Symptome und effektive Maßnahmen

2024-12-09

Autor: Louis

Einleitung

Frederica Kohler, heute 54 Jahre alt, führte ein aktives Leben voller körperlicher Betätigung, vor allem mit Schwimmen und Radfahren. Neben ihrem sportlichen Engagement war sie auch beruflich und politisch stark gefordert. Doch plötzlich begann ihr Körper zu streiken, und sie verlor drastisch an Gewicht. Sie merkte, dass ihr Lebensstil über die Jahre zu fordernd war, was schließlich zu einer starken Mangelernährung führte, die ihre Leber belastete.

Erste Rehabilitation und Rückfälle

Ihr erster Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik half, ihren Körper wieder aufzubauen. Doch der Teufelskreis aus Stress und unzureichender Ernährung schnappte bald wieder zu. Nach mehreren Rückfällen, insbesondere verstärkt durch eine ernste Erkältung und das Auftreten von COPD, einer schweren Lungenerkrankung, sah sich Kohler gezwungen, erneut eine Reha in der Klinik Barmelweid anzutreten.

Mangelernährung ist ein weit verbreitetes und oft unterschätztes Problem

Laut Thimo Marcin, Forschungsleiter am Berner Reha-Zentrum, ist Kohlers Situation kein Einzelfall. Bei etwa jeder fünften Person, die ins Krankenhaus eingeliefert wird, wird eine Mangelernährung festgestellt. Dies kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und die Krankenhauskosten in die Höhe treiben. In einer kürzlich durchgeführten Studie zeigte sich, dass jede dritte Person in den recherchierten Schweizer Reha-Kliniken an Mangelernährung litt, was oft zu einem übermäßigen Verlust von Muskelmasse und Kraft führte.

Wenigstens jede Altersgruppe ist betroffen

Es ist wichtig zu betonen, dass Mangelernährung nicht nur ein Problem älterer Menschen ist. Auch jüngere Menschen und solche mit Normal- oder Übergewicht können betroffen sein. Marcin weist darauf hin, dass das Körpergewicht allein kein verlässlicher Indikator für den Ernährungszustand ist, da Mikronährstoffe oft nicht ausreichend aufgenommen werden.

Ursachen für Mangelernährung

Die Ursachen für Mangelernährung sind vielfältig. Chronische Krankheiten wie Krebs oder Diabetes können den Nährstoffbedarf erhöhen und somit zu einer unzureichenden Nahrungsaufnahme führen. Darüber hinaus können entzündliche Darmerkrankungen die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. Auch psychische Erkrankungen können zu Essstörungen und somit zu Mangelernährung führen.

Eine solide Ernährungsstrategie ist entscheidend

Kohlers Zustand wurde durch ihre Lungenerkrankung verschärft, wodurch der Energiebedarf erheblich anstieg. Die Lungenkrankheit führte zu mehr Atemarbeit und damit zu einem erhöhten Energiebedarf. Dies machte eine ausreichende Nährstoffversorgung umso schwieriger, da Atemnot die Nahrungsaufnahme erschwerte und Medikamente den Appetit drosselten. Die Folge war ein geschwächtes Immunsystem, was zu Entzündungen und Infektionen führte.

Schockierender Rückfall und individuelle Ernährungsstrategie

Vor drei Jahren erlebte Kohler einen schockierenden Rückfall, als sie plötzlich eine stark geschwollene Hand bekam, die operiert werden musste. Mit Unterstützung von Ärzten und Therapeuten schaffte sie es, ihr Gewicht mit einem individuellen Ernährungsplan wieder in den Griff zu bekommen.

Die Rolle der Fachkräfte

Die Behandlung einer Mangelernährung erfordert geschulte Fachkräfte. Eine Ernährungsberaterin erklärte, dass der Fokus zunächst darauf liegt, die Energie- und Proteinaufnahme durch regelmäßige Mahlzeiten zu steigern. Hochkalorische Zwischenmahlzeiten und gegebenenfalls angereicherte Nahrungsmittel sind hier wichtig. In vielen Fällen kann eine zusätzliche Trinknahrung oder sogar künstliche Ernährung erforderlich sein.

Wichtigkeit einer strukturierten Ernährungsberatung

Die Wichtigkeit einer strukturierten Ernährungsberatung wird durch eine Studie aus dem Jahr 2019 untermauert, die zeigt, dass eine gezielte Ernährungstherapie während eines Krankenhausaufenthalts das Risiko von Komplikationen und Sterblichkeit verringern kann.

Frederica Kohlers Weg zur Genesung

Frederica Kohler hat ihre Reha offensichtlich erfolgreich abgeschlossen und plant, wieder in ihren Job zurückzukehren, wenn auch nur part-time. Sie hat gelernt, in ihrem Alltag kürzerzutreten, und hat das Rauchen aufgegeben. Ihre Ernährung umfasst jetzt proteinreiche Nahrungsmittel, und sie genießt ihre Spaziergänge an der frischen Luft. Unterstützt von einem Team aus Psychologen, Atemtherapeuten und Ernährungsberatern hofft sie, die Herausforderungen des Alltags besser bewältigen zu können.