Lufthansa, Europas führendes Luftfahrtunternehmen, hat mit einer Kapitaleinlage von 325 Millionen Euro einen Anteil von 41 Prozent an der italienischen Airline Ita erworben. Die vollständige Übernahme ist vertraglich fixiert, jedoch nicht sofort in die Tat umgesetzt. Die Lufthansa plant, die Mehrheit der Anteile in zwei weiteren Schritten zu übernehmen, abhängig von den finanziellen Ergebnissen der Airline.

Die Zustimmung der EU zur Übernahme kam mit strengen Wettbewerbsvorschriften, wobei Ita bedeutende Start- und Landerechte in Rom und Mailand an die Konkurrenz, darunter Easyjet, abgeben musste. Dies ist Teil der Auflagen, um einen monopolartigen Einfluss von Lufthansa im europäischen Markt zu verhindern. Die Airline muss sicherstellen, dass Passagiere der Fluggesellschaften IAG (British Airways, Iberia) und Air France zu Vorzugskonditionen transportiert werden.

Ita, die Nachfolgerin von Alitalia, hat derzeit eine Flotte von 99 Flugzeugen und beschäftigt rund 5000 Mitarbeiter. Geschäftsführer Carsten Spohr äußerte den Optimismus, dass die Zusammenarbeit mit Ita positive Auswirkungen auf die gesamte Lufthansa-Gruppe haben wird, um ihre Marktposition in Europa weiter zu festigen. Es wird angestrebt, bis 2024 einen dreistelligen Millionengewinn zu erzielen. Obwohl die Fluggesellschaft bislang Verluste verzeichnet hat, sind die langfristigen Erwartungen aufgrund einer angekündigten Erholung im Reiseverhalten durch die Rückkehr der Nachfrage robust.

Zusätzlich wird erwartet, dass die Einführung neuer Verbindungen und die Stärkung der Marke Ita innerhalb des Lufthansa-Konzerns dazu führen, dass die Airline sich in einem stark umkämpften Markt behaupten kann, insbesondere gegen Ryanair, die in Italien die Marktführung hat. Die Lufthansa-Gruppe, die bereits Airlines wie Swiss, Austrian und Brussels Airlines umfasst, verfolgt damit einen klaren Expansionskurs auf dem europäischen Luftverkehrsmarkt und festigt damit ihre Stellung als Nummer Eins in der Branche. Mit dieser Übernahme plant die Lufthansa nicht nur, ihre Marktanteile zu vergrößern, sondern auch, den Wettbewerb in der europäischen Luftfahrtbranche neu zu gestalten.