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Leandro Riedi: Der Aufstieg nach zwei Knie-Operationen und ein Triumph an den US Open

2025-09-01

Autor: Gabriel

Vor nur einem Jahr erreichte Leandro Riedi im August 2024 mit Rang 117 sein bislang bestes Ranking auf der ATP-Tour und wurde zur Schweizer Nummer 1. Doch nur eine Woche nach diesem Erfolg begann eine herausfordernde Phase für den Zürcher. Bei den US Open musste er in der zweiten Qualifikationsrunde gegen seinen Landsmann Jérôme Kym aufgeben.

Kämpfen gegen Rückschläge

Die darauf folgenden Untersuchungen ergaben einen Knochenabriss im rechten Knie, was eine Operation erforderte und die gesamte Saison für das Tennis-Talent beendete. Doch das Schicksal hatte noch mehr Rückschläge parat: Im Januar 2025, während des Aufbautrainings, verletzte sich der inzwischen 23-Jährige erneut, diesmal mit einem Meniskusriss, der eine weitere Operation nach sich zog.

Neun Monate lang verblieb Riedi außerhalb des Wettkampfgeschehens. Stattdessen kämpfte er hart im Kraftraum, um die Grundlage für sein Comeback zu legen. Doch bereits im Mai, bei einem Challenger-Turnier in Portugal, musste Riedi trotz einer Satzführung wieder aufgeben.

Ein Lichtblick in Wimbledon

Die Teilnahme an Roland Garros musste er absagen, aber beim berühmten Rasen-Klassiker in Wimbledon gelang Riedi schließlich das Comeback: Er qualifizierte sich dank drei Siegen in der Qualifikation erstmals für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers.

Dort erlebte er jedoch eine Lehre: Gegen Oliver Tarvet, Welt-Ranglistenplatz 733, gelang ihm keine einzige Breakchance und er musste sich in drei Sätzen geschlagen geben.

Triumph an den US Open

An den US Open präsentierte sich Riedi dann vollkommen anders. Dank seines geschützten Rankings konnte er als Weltnummer 435 an der Qualifikation teilnehmen und nutzte diese Chance optimal. Er stellte mit drei Siegen gegen höher eingestufte Gegner ohne Satzverlust sein Können unter Beweis und setzte dann im Hauptfeld seinen Siegeszug mit drei weiteren Erfolgen gegen Spieler aus den Top 80 fort.

Der größte Karrieresieg

Besondere Bedeutung erhielt seine Partie gegen Francisco Cerundolo (ARG/ATP 19). Obwohl Riedi dreimal hintereinander zurücklag – 3:6, 4:6, 0:2 – bewies er große Nervenstärke. Trotz 11 vergebener Breakchancen hielt er durch und nutzte schließlich seine Geduld, um diesen historischen Sieg zu erringen.

In der dritten Runde profitierte Riedi dann vom Verletzungspech seines Gegners Kamil Majchrzak, der beim Stand von 3:5 im ersten Satz aufgeben musste. Jetzt steht ihm im Achtelfinale mit Alex de Minaur (AUS/ATP 8) erstmals ein Top-10-Spieler gegenüber – ein aufregender Moment in seiner Karriere.