Krebs und Fructose: Gefahr durch Obstzucker für Tumorwachstum?
2024-12-22
Autor: Nina
Krebs gehört zu den größten Herausforderungen der modernen Medizin, und neue Erkenntnisse werfen ein besorgniserregendes Licht auf alltägliche Ernährungsgewohnheiten. Weintrauben im Frühstücksmüsli, eine Banane als gesunder Snack und ein Multivitaminsaft zum Abendessen – das alles klingt zwar gesund, enthält jedoch eine beachtliche Menge an Fruchtzucker oder Fructose. Diese Erscheinung könnte jedoch weitreichende gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringen.
Eine aktuelle Studie der Washington University in St. Louis hat ergeben, dass Fructose das Wachstum bestimmter Krebstumore, insbesondere bei Haut-, Brust- und Gebärmutterhalskrebs, fördern könnte. In der Studie wurden krebskranke Mäuse und Zebrafische über einen längeren Zeitraum mit einer fructosereichen Diät gefüttert, während eine Kontrollgruppe standardmäßig ernährt wurde. Die Forschenden stellten fest, dass die Tumore in der fructosehaltigen Gruppe mehr als doppelt so schnell wuchsen.
Besonders alarmierend ist, dass sich die Körpergewicht und Insulinspiegel der Tiere nicht veränderten, was darauf hinweist, dass Fructose offenbar einen direkten Einfluss auf das Tumorwachstum hat, unabhängig von anderen Faktoren.
Steigender Fructosekonsum: Ist die Ernährung die Ursache?
Das Risiko durch den Konsum von Fructose ist nicht zu unterschätzen, da der durchschnittliche Fructosekonsum in den letzten fünf Jahren stark angestiegen ist – vor allem dank der verstärkten Verwendung von Maissirup in vielen Lebensmitteln und Getränken. Heute konsumieren die Menschen etwa 15-mal mehr Fructose als in den 1960er Jahren.
Wieso fördert Fructose das Tumorwachstum?
Die Wissenschaftler vermuten, dass Fructose als Brennstoff für Tumore dient. Dabei gelangt die Fructose selbst nicht direkt zu den Krebszellen. Stattdessen wandelt die Leber Fructose in verschiedene Lipide um, die dann von den Tumoren als Baumaterial für ihre Zellmembranen verwendet werden. Gary Patti, einer der Autoren der Studie, betont die Komplexität des menschlichen Körpers: "Was wir konsumieren, kann von gesunden Zellen absorbiert und in eine Form umgewandelt werden, die Tumore nutzen können."
Angesichts dieser Entdeckungen rät Patti Menschen mit Krebserkrankungen, Fructose zu meiden. Die Ergebnisse der Studie könnten darüber hinaus potenziell zur Entwicklung innovativer Therapien und Medikamente führen, die der schädlichen Wirkung von Fructose auf das Tumorwachstum entgegenwirken. Dies könnte eine wichtige neue Perspektive in der Krebsforschung darstellen und dazu beitragen, die Gesundheitsrisiken, die mit einer hohen Fructoseaufnahme verbunden sind, besser zu verstehen und zu mindern.