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Kontoauflösung bei der Credit Suisse: Müssen Sie wirklich 50 Franken zurücklassen?

2024-09-19

Die Credit Suisse hat sich in den letzten Jahren in eine missliche Lage manövriert, besonders durch Ineffizienzen in der Informatik und einer überbordenden Bürokratie.

Die aktuelle Situation zeigt sich deutlich an den langen Schlangen von verzweifelten CS-Kunden, die gezwungen sind, ihre Konten persönlich aufzulösen. Der neue Besitzer, die UBS, verlangt von den ehemaligen CS-Kunden, dass sie ihren Ausweis vorlegen.

Viele Kunden, die seit Jahrzehnten bei der Credit Suisse sind, sind frustriert und überlegen, ihr Konto aufzulösen. Doch der Weg zur Kündigung ist lang und beschwerlich. Drei Seiten an Formularen sind auszufüllen und zu unterschreiben, und am Ende müssen sie auch noch 50 Franken – oder sogar mehr – auf ihrem alten Konto lassen.

Diese Regelung dient angeblich zur Deckung der Saldierungskosten, die in dieser Übergangszeit entstehen. Ein langjähriger Kunde der Credit Suisse, der auch ein Konto bei der UBS führt, schildert die chaotischen Umstände an der CS-Filiale in Winterthur. Die neuen Compliance-Vorgaben erfordern die Feststellung des wirtschaftlich Berechtigten, was für viele Kunden einen regelrechten Hürdenlauf darstellt. Eine betroffene Kundin mit einem Gemeinschaftskonto wurde sogar nach Hause geschickt, weil sie ihren Ehemann nicht mitgebracht hatte.

Im Gegensatz dazu berichtet der Kunde, dass die Kündigung bei der UBS viel reibungsloser abläuft. „Man reicht einfach ein Formular zur Saldierung ein und kann dann digital unterschreiben, um das Geld inklusive Zinsen schnell zu erhalten“, erklärt er.

Diese Probleme werfen ein schlechtes Licht auf die Credit Suisse, während die UBS anscheinend in der Lage ist, schneller und effizienter zu arbeiten. Die zusätzliche Bürokratie der CS könnte viele Kunden dazu zwingen, ihre Beziehungen zur Bank zu überdenken.

Die Frage bleibt: Wie viele dieser frustrierten Kunden werden letztendlich den Mut aufbringen, ihre Konten zu schließen? Und wird die Credit Suisse in der Lage sein, das Vertrauen ihrer Kunden zurückzugewinnen?