Kaleido bleibt auf der Suche – Kein Käufer in Sicht – Die Situation der Zürcher Banken
2024-09-19
Autor: Leonardo
Im Sommer deutete Urs Hottiger, Präsident des Verwaltungsrats der Zürcher Kaleido Privatbank, an, dass ein Deal bevorstehe. Jetzt, im September, stellt sich jedoch heraus, dass er weiterhin mit leeren Händen dasteht.
Hottiger, ein HSG-Ökonom, hat die Hoffnung, bis Ende des Jahres positive Nachrichten verkünden zu können. Die entscheidende Instanz dabei bleibt jedoch die Finanzmarktaufsicht FINMA.
Bisher hat die Aufsichtsbehörde offenbar alle möglichen Interessenten abgelehnt. Laut Insiderinformationen war die FINMA mit den von Hottiger vorgeschlagenen Käufern, darunter ein Geschäftsmann aus Monaco mit Verbindungen zum Libanon und Iran, nicht einverstanden. Die Berner Behörde zeigte sich skeptisch und konnte der Situation nicht trauen.
Die Kaleido Privatbank steht nun seit über einem Jahr zum Verkauf, doch es stellt sich heraus, dass niemand ernsthaft Interesse hat oder nur Käufer, die in der Schweiz als nicht genehmigt gelten.
Ein weiteres Schicksal, das sich abzeichnet, betrifft die IHAG, besser bekannt als Bührle Bank. Diese Bank hat eine traditionsreiche Geschichte, gegründet von dem deutschen Waffenschmied Emil Bührle im Jahr 1949 als Industrie- und Handelsbank.
Gratian Anda, ein Nachkomme von Bührle, plant nun, sich von der Bank zu trennen. Es laufen bereits intensive Verkaufsgespräche mit zwei potenziellen Käufern, wobei ein sogenannter „Asset-Deal“ zur Debatte steht.
Diese beiden Fälle werfen ein Schlaglicht auf die aktuelle Lage des Bankensektors in Zürich, insbesondere auf die kleinen Banken, die stark unter den hohen Kosten der neuen Regulierungen leiden. Der Druck auf die Ressourcen wächst, und viele kleine Institute haben Schwierigkeiten, die notwendige Technologie im operativen Geschäft zu finanzieren, wodurch die Profitabilität stark beeinträchtigt wird.
Eine interessante Wendung könnte sich in Bezug auf die Bührle Bank ergeben, da Thomas Schmidheiny, ein ehemaliger Zement-Baron, möglicherweise sein Vermögen abgezogen hat. Das Management hat es versäumt, die entstandene Lücke mit neuen Kunden zu füllen, was zu einer angespannten finanziellen Lage führt.
Die Aussichten für Zürcher Banken sind düster – während große Institute wie die UBS gut dastehen, kämpfen die kleineren Banken ums Überleben. Die Frage bleibt: Wer wird in dieser kritischen Phase als letzter übrig bleiben?