
Ist ein teurerer Laptop wegen Künstlicher Intelligenz wirklich notwendig?
2025-03-13
Autor: Mia
Die Begeisterung der PC-Hersteller für Künstliche Intelligenz (KI) ist unverkennbar, denn sie nutzen diesen Trend als starkes Verkaufsargument für hochpreisige Hardware. In den letzten Jahren sind die Preise für Laptops relativ stabil geblieben, da die Standardmodelle für die meisten alltäglichen Aufgaben mehr als ausreichend waren. Nur in besonderen Anwendungsbereichen wie Multimedia war teurere Ausstattung erforderlich.
Doch nun erleben wir das Aufkommen der sogenannten "KI-PCs", die von großen Herstellern beworben werden. Microsoft bezeichnet sie als Copilot+-PCs. Ein KI-PC ist normalerweise mit einer umfangreichen Speicherkapazität und einem neuromorphen Prozessor, auch NPU genannt, ausgestattet. Diese Spezialprozessoren beschleunigen die rechenintensiven Aufgaben, die für KI-Anwendungen nötig sind.
Braucht man wirklich einen KI-Laptop für ChatGPT und Co.?
Wenn Sie darüber nachdenken, sich einen neuen Computer zuzulegen, könnte der Gedanke aufkommen, in einen KI-PC zu investieren. Es besteht ohne Zweifel, dass KI-Anwendungen in den kommenden Jahren immer relevanter werden. Doch diese Feststellung gilt nur unter bestimmten Bedingungen. Sie benötigen die leistungsstarke Hardware nur, wenn Sie KI-Anwendungen direkt auf Ihrem Laptop ausführen möchten – was in der Regel nicht der Fall ist. Die meisten gängigen KI-Apps funktionieren cloudbasiert und laufen auf Servern des Anbieters. Bei der Nutzung von ChatGPT, Gemini oder Claude bringt ein KI-Laptop wenig bis keinen Vorteil.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf Microsofts Cloud-Dienstleistungen, die KI in ihre Produkte integrieren und über das Copilot-Pro-Abonnement für 21 Franken pro Monat zugänglich gemacht werden. Dies bietet Zugriff auf erweiterte KI-Funktionen, dafür ist keine spezielle Hardware nötig, obwohl der Begriff des "KI-PCs" etwas anderes suggeriert.
Videokonferenzen auf einem anderen Level
Trotzdem hat ein KI-PC einige Vorteile: Die großzügige Ausstattung mit Arbeitsspeicher sorgt für ein angenehmeres Arbeiten, besonders wenn Sie dazu tendieren, viele Browser-Tabs zu öffnen. 16 GB Arbeitsspeicher sind mittlerweile Standard, selbst für Nutzer klassischer Computeranwendungen. Die NPU kann zudem die Qualität von Videokonferenzen verbessern, indem sie Bild und Ton optimiert.
Zudem bleibt man mit einem KI-PC zukunftssicher. Immer mehr KI-Anwendungen von Drittanbietern werden verfügbar sein, die direkt auf Ihrem Gerät laufen. Obwohl diese komplexer zu bedienen sind, bieten sie signifikante Vorteile in Bezug auf Datenschutz und Unabhängigkeit von Cloud-Diensten. Ein Beispiel ist die chinesische KI Deepseek.
Neue Macs – der einfache Weg zur KI-Nutzung
Bei Apple ist die Situation klar: Wer heute einen neuen Mac kauft, erhält ein Gerät, das mit der hauseigenen Apple Intelligence Technologie kompatibel ist. Diese ermöglicht grundlegende KI-Aufgaben wie Textverarbeitung oder Bildkreation direkt auf dem Gerät, das gilt auch für iPhones und iPads, außer beim günstigeren Einstiegsmodell des iPads.
Trotz aller Technologie bleiben Komfortfaktoren entscheidend: Achten Sie beim Kauf eines Laptops auf die Benutzerfreundlichkeit des Trackpads und der Tastatur, sowie auf die Bildschirmqualität.
Zusätzlich sollten Größe, Gewicht, Anzahl der Anschlüsse und die Akkulaufzeit nicht vernachlässigt werden. De facto halten Windows-Modelle mit ARM-Prozessor oft länger durch als solche mit Intel, obwohl möglicherweise die Kompatibilität mit älteren Programmen und Geräten leidet.
Insgesamt ist die Entscheidung für einen KI-PC äußerst individuell und hängt stark von Ihren persönlichen Nutzungsmustern und Anforderungen ab.