Welt

Iran: General gesteht Niederlage durch Assads Sturz ein

2025-01-13

Autor: Leonardo

In der Islamischen Republik Iran ist es selten, dass Generäle öffentlich ihre Meinung äußern, doch Behrouz Esbati, ein prominenter Kommandeur, tat genau das an Silvester in der Valiasr-Moschee in Teheran. Er sprach offen über die Niederlage des Assad-Regimes in Syrien, das als einer der wichtigsten Verbündeten des Iran galt und mit dessen Sturz kürzlich eine grundlegende geopolitische Veränderung in der Region einhergeht.

Esbati, verantwortlich für die iranischen Militäroperationen in Syrien, musste kurz vor dem Fall von Damaskus die Region verlassen. In seiner Rede gestand er ein: „Wir wurden besiegt. Heftig besiegt. Wir haben einen schweren Schlag erlitten.“ Diese deutliche Ausdrucksweise ist ungewöhnlich für einen Vertreter des Regimes, das nach dem Sturz Assads versuchte, seine Verantwortung zu leugnen und den Eindruck zu erwecken, dass das syrische Volk nun die Kontrolle über sein Schicksal übernehmen müsse.

Der Iran hatte über Jahre hinweg seinen Einfluss in Syrien gefestigt, um Assad zu unterstützen. Die revolutionären Gardisten führten Militäraktionen gegen die oppositionellen Gruppen und blieben bis zuletzt aktiv. Unter Assads Führung hat Syrien nicht nur als militärische Basis für den Iran gedient, sondern auch als zentrale Drehscheibe für die Waffenhilfe an proiranische Gruppen wie die Hisbollah und Hamas.

Damals wurde die iranische Botschaft von Zorn und Widerstand begleitet, als die Opposition nach Damaskus vorrückte. Sie wurde zu einem Symbol für die Macht des Regimes und die ungeliebte iranische Einflussnahme. Doch die Realität im Nahen Osten hat sich dramatisch gewandelt, und die iranisch-syrische Achse hat an Stärke verloren, was auch die strategischen Ambitionen Teherans gefährdet.

Durch den Verlust Syriens wird die iranische Achse des Widerstands, die auch eine Bedrohung für Israel darstellt, in ihrer Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt. Die jüngsten Entwicklungen, unter anderem die israelischen Erfolge gegen die Hisbollah, haben die iranische Strategie in der Region erheblich beschädigt. General Esbati räumte ein, dass eine angekündigte Vergeltungsaktion des Iran gegen Israel zurzeit aufgrund der militärischen Überlegenheit Israels unrealistisch sei.

In einer bemerkenswerten Wendung der Ereignisse ließ Esbati durchblicken, dass die inneren Herausforderungen im Iran auch im Zusammenhang mit dem syrischen Dilemma stehen. In seiner Rede betonte er die Probleme, die zur Destabilisierung Assads führten, darunter Korruption, wirtschaftliche Krisen und Missmanagement. Diese Herausforderungen sind auch in der iranischen Gesellschaft zu beobachten und wecken Ängste vor einem ähnlichen Umbruch.

Esbati erwähnte zudem, dass der Iran in Chaosgebieten, wie in Syrien, weiterhin aktiv werden könne, um Einfluss zu gewinnen. Jedoch deutet dies auf eine verzweifelte Strategie hin, die auf das Schüren von Instabilität abzielt, anstatt echte Fortschritte zu erzielen. In der gegenwärtigen Situation bleibt die Zukunft des Irans und seiner geopolitischen Ambitionen ungewiss, während der internationale Druck auf Teheran steigt.