In einem erschütternden Vorfall in Haiti wurden über 200 Menschen bei einem Massaker durch die berüchtigte Wharf-Jeremie-Gang getötet. Der Hintergrund für dieses grausame Verbrechen soll der Tod des Sohns des Bandenchefs Micanor Altès gewesen sein, der an einer Krankheit verstarb.

Die neuesten Berichte der Vereinten Nationen zeigen, dass die Zahl der Opfer fast doppelt so hoch ist wie ursprünglich von Menschenrechtsgruppen geschätzt. Zwischen dem 6. und 11. Dezember wurden schockierende 207 Morde verzeichnet, was die Sicherheitssituation im Land alarmierend verschärft.

Die Gang nahm sich nicht nur die Freiheit, unschuldige Menschen aus ihren Häusern und einem Gotteshaus zu entführen, sondern folterte die Opfer brutal und vollzog grausame Hinrichtungen – viele wurden erschossen oder mit Macheten getötet. Unter den Opfern befanden sich auch viele ältere Menschen sowie Voodoo-Anhänger, was die kulturellen Spannungen in der Region weiter angeheizt hat.

María Isabel Salvador, die Sondergesandte von UN-Generalsekretär António Guterres, äußerte sich dazu: „Wir können nicht so tun, als ob nichts passiert wäre. Ich fordere das haitianische Justizsystem auf, diese schrecklichen Verbrechen sorgfältig zu untersuchen, die Täter zu verhaften und sie zur Rechenschaft zu ziehen.“

Die Brutalität der Gang ist nicht zu unterschätzen. Augenzeugen berichten, dass die Gangmitglieder versuchten, Beweise für ihre Taten zu vernichten, indem sie Leichen verbrannten oder zerstückelten und ins Meer warfen, um ihre Grausamkeiten zu verschleiern.

In Haiti hat die Gangkriminalität seit dem Mord an Präsident Jovenel Moïse im Jahr 2021 dramatisch zugenommen. Die UN berichteten, dass in diesem Jahr über 5350 Menschen in Bandenkriegen ums Leben gekommen sind, was auf ein alarmierendes Sicherheitsversagen der Regierung hindeutet.

Die internationale Gemeinschaft ist aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die humanitären Bedingungen in Haiti zu verbessern, während die Bürger um Schutz und Gerechtigkeit rufen. Viele Angehörige der Opfer und Überlebende des Massakers fordern ein Ende der Gewalt und ein starkes Eingreifen der internationalen Gemeinschaft, um die haitianische Bevölkerung vor weiteren Gräueltaten zu schützen.