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Farie: Das überraschende Ende eines vielversprechenden Auto-Startups

2024-12-17

Autor: Emma

„Such dein Farie-Auto online aus und lass es dir bis vor die Haustür liefern“, warb die aufstrebende Plattform Farie, die sich auf Auto-Abos spezialisiert hatte. Doch nun hat sich die Situation dramatisch geändert. Auf der offiziellen Homepage prangt die Botschaft: „Vielen Dank und auf Wiedersehen!“, und der Betrieb wird eingestellt.

Noch vor weniger als einem Jahr, Ende Februar, präsentierte sich Farie als „aufstrebende Schweizer Online-Autohandelsplattform“ und hatte gerade 4 Millionen Franken in einer ersten Finanzierungsrunde eingesammelt. Diese Gelder sollten zur Beschleunigung des Wachstums verwendet werden. Doch nun ist das Unternehmen, das vor genau drei Jahren gestartet ist, gescheitert.

In einer Stellungnahme erklärte das Unternehmen, dass „das Weiterbestehen der Firma im aktuellen Marktumfeld leider nicht mehr sichergestellt werden konnte“. Der Betrieb wurde geordnet heruntergefahren, und das Unternehmen sucht nun nach einem Käufer.

Die Mobiliar, eine der führenden Versicherungsgesellschaften in der Schweiz, war ein wesentlicher Unterstützer von Farie und betrachtete das Unternehmen als ein Beispiel für Innovation im traditionelleren Automobilgeschäft. Die Mobiliar hatte eine Minderheitsbeteiligung an Farie und startete ein Pilotprojekt für eine „Mobiliar 30-Tage Versicherung“, um den Fahrzeugkäufern in den ersten 30 Tagen nach dem Kauf eine kostenlose Motorfahrzeughaftpflicht- und Vollkaskoversicherung anzubieten.

Doch trotz dieser vielversprechenden Anfänge und dem frischen Kapital scheint Farie in eine tiefe Krise geraten zu sein, die Fragen zur Tragweite und zur Fähigkeit traditioneller Unternehmen aufwirft, in digitale Start-ups zu investieren. Immer wieder mussten Investoren in ähnliche Projekte herbe Rückschläge hinnehmen.

Die Mobiliar hatte sich zusätzlich an anderen Start-ups beteiligt, darunter Nexxiot, ein Unternehmen, das in der Digitalisierungsbranche aktiv ist. Lupenreine Erfolge sind jedoch auch hier nicht immer garantiert. Während einige Initiativen erfolgreich waren, endeten andere in gescheiterten Projekten.

Die Fragen bleiben: Was sind die Gründe für das schnelle Scheitern von Farie? Welche Lehren können Investor:innen aus dieser Situation ziehen? Und wird die Mobiliar aus diesem Rückschlag die richtigen Schlüsse ziehen, um zukünftige Investitionen klüger und vorsichtiger zu gestalten? Bleiben Sie dran, denn die Entwicklungen im digitalen Automobilgeschäft könnten auch andere Start-ups betreffen.