
Hooters in Interlaken: Ein Überlebenskünstler in einer schwierigen Restaurantlandschaft
2025-04-01
Autor: Simon
Die Restaurant-Krise in den USA erreicht alarmierende Ausmaße. Nach der Schließung bekannter Ketten wie Subway, TGI Fridays, Pizza Hut und Red Lobster steht nun auch Hooters vor großen Herausforderungen.
Das ikonische „Breastaurant“ hat eine der höchsten Markenbekanntheiten weltweit, wurde am 1. April 1983 von sechs Freunden gegründet, die keine Restaurant-Erfahrungen hatten. Von einem Familienunternehmen ging es über einen Verkauf an eine Investmentgruppe.
Bereits seit über einem Monat machen Gerüchte über mögliche Schließungen die Runde. Eine drohende Finanzierungslücke in Höhe von 300 Millionen Dollar schwebte über der Marke, die berühmt für ihre Chicken Wings ist. Doch nun scheint Hoffnung in Form von 40 Millionen Dollar frischem Kapital unter einem Restructuring Support Agreement in Sicht zu sein.
„Back to the roots“ ist das Motto, und zwar durch ein Franchising-Modell, das sich bewährt hat. In der Schweiz wird das Konzept seit über zwei Jahrzehnten erfolgreich betrieben. Hierzu gehört auch das Familienunternehmen, das das Franchise für den Standort in Interlaken hält.
Die Lage ist erstklassig – direkt neben dem historischen Victoria Jungfrau Grand Hotel & Spa und gegenüber der beliebten Höhematte. Im Sommer landen dort regelmäßig Touristen aus aller Welt mit Gleitschirmen und Deltaseglern, was die Attraktivität der Location steigert.
Ein Sprecher der Familie, die das Franchise betreibt, betont, dass Hooters ein fester Bestandteil der „Interlaken Experience“ sei, die nicht nur den Touristen, sondern auch der einheimischen Bevölkerung zugutekommt. Denn ohne die lokale Kundschaft könnte es für diese Art der Systemgastronomie, die auf vorgegebenen Menüs und Uniformen basiert, schwierig werden.
In Zürich hingegen ist die Entwicklung der Kette weniger positiv. Laut dem Sprecher ist Hooters dort ein klassisches Corona-Opfer. Nach der Pandemie konnten sie nicht zu alter Stärke zurückfinden, was oft auf Fachkräftemangel und zunehmende Konkurrenz zurückzuführen ist. Auch die ungünstige Lage am Helvetiaplatz, weit entfernt vom internationalen Gästestrom der Paradeplatz-Region, hat sicher ihren Teil beigetragen.
Zusätzlich haben die wachsenden Berührungsängste und die Skepsis der ansässigen Bevölkerung zur Schließung der Zürcher Filiale geführt. Trotz aller Herausforderungen konnte das Konzept in den USA viele rechtliche Angriffe wegen Diskriminierung erfolgreich abwehren, während in der Schweiz bisher keine derartigen Probleme bekannt wurden.
In Interlaken hingegen werden keine großen Veränderungen erwartet. Die gelebte Bodenständigkeit und der Schweizer Charakter des Restaurants bleiben bestehen, was die vielen Touristen aus aller Welt auch weiterhin erfreuen wird. Das ist ein zusätzlicher Grund, warum gerade US-Amerikaner in die Schweiz reisen sollten – um die einzigartige Atmosphäre von Hooters in Interlaken zu genießen!