Handyshops tricksen Kunden mit überteuerten Abos – Die schockierenden Ergebnisse eines Tests
2025-01-17
Autor: Lara
Einleitung
Zürich, 17. Januar 2025 – Wie eine aktuelle Untersuchung zeigt, versuchen viele Handyshops, ihren Kunden überteuerte Abonnements zu verkaufen. Laut den Verkäufern seien diese unkomplizierter als Prepaid-Modelle und böten mehr „Kostensicherheit“.
Testkunde unter die Lupe genommen
Das Besondere an diesem Test? Ein 79-jähriger Kunde wurde bei Salt, Swisscom und anderen Anbietern über den Tisch gezogen, als ihm teure Abos angedreht wurden.
Tatsächlich wurde dem Mann lediglich dreimal zu einem sinnvolleren Prepaid-Modell für rund 10 Franken geraten.
Ergebnisse des Tests
Das Konsumentenmagazin „Ktipp“ schickte den Testkunden in verschiedene Geschäfte von Mobilezone, Salt, Sunrise und Swisscom in mehreren Städten. Das Ergebnis ist alarmierend: In nur drei von zwanzig Beratungsgesprächen erhielt der Mann Empfehlungen für das Prepaid-Modell, das tatsächlich am besten zu seinen Bedürfnissen passte.
Der Testkunde hatte klar kommuniziert, dass er sein Handy vor allem für gelegentliche Telefonate verwendet, selten im Ausland ist und gelegentlich auf mobiles Internet zugreift. Für diese Bedürfnisse wäre ein Prepaid-Modell oder ein Abo mit einem Datenvolumen ab 10 Franken ideal gewesen.
Ignorieren der Kundenbedürfnisse
Dennoch scheinen viele Verkäufer nicht wirklich zu hören, was ihre Kunden brauchen. Stattdessen wurden dem Testkunden eher teurere Abos und sogar zusätzliche Produkte angeboten.
In den Gesprächen empfahlen vier von fünf Mobilezone-Verkäufern dem Testkunden Abos von Salt für 16,95 oder 19,95 Franken. Bei Salt selbst erhielt er ähnliche Empfehlungen, obwohl es viel passendere Angebote für nur 9,95 Franken gegeben hätte. Sogar bei Sunrise riet man ihm zu einem Abo für 29,90 Franken pro Monat – ein Angebot mit unlimitiertem Telefonieren und Surfen, das für den Testkunden völlig irrelevant war.
Zusätzliche Verkaufsversuche
Zusätzlich wurden dem 79-Jährigen mehrfach andere Produkte angepriesen: In Zürich und Zug boten Sunrise-Mitarbeiter TV und Internet für Zuhause für 45 Franken an, und in Bern versuchte ein Verkäufer, ein Samsung-Handy für 500 Franken zu verkaufen, ohne die Tarifbedingungen zu klären.
Ein besonders dreister Versuch kam von einem Salt-Mitarbeiter, der dem Testkunden ein angebliches „Gratis-Handy“ verkaufen wollte. Der Haken? Monatlich 4 Franken für zwei Jahre zusätzlich zum Abo.
Drückende Verkaufsstrategien
In Zug fragte ein Verkäufer nach nur zwei Minuten bereits nach der ID, um einen Vertragsabschluss für ein Abo in die Wege zu leiten, ohne auf die spezifischen Bedürfnisse des Kunden einzugehen. Der 79-Jährige fühlte sich stark unter Druck gesetzt.
Kundenreaktionen und Unternehmensantworten
„Haben Sie auch schon einmal negative Erfahrungen in einem Handyshop gemacht?“, wurde gefragt, und viele Leser werden wohl zustimmen.
Sunrise argumentierte, dass sie Kunden über laufende Aktionen informieren wollen und deshalb zusätzliche Produkte anpreisen. Dennoch räumt das Unternehmen ein, dass die Bedürfnisse der Kunden nicht immer richtig erfasst werden. Sie betonen, dass sie ihre Mitarbeiter künftig besser auf die Wichtigkeit einer exakten Bedarfsanalyse hinweisen wollen.
Fazit: Kostensicherheit oder Abzocke?
Die Verkäufe von Abo-Modellen werden oft damit gerechtfertigt, dass sie einfacher sind, da die Nutzer ihr Konto nicht ständig aufladen müssen. Doch ist diese „Kostensicherheit“ wirklich eine Entschuldigung für die Überteuerung? Wo bleibt die Transparenz im Kosten-Dschungel der Handyangebote?